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10.01.2018
Guter Geist

Wenn ich an die  Grundschulklassen denke, die ich im

Religionsunterricht habe, dann staune ich manchmal, wie viele verschiedene

Charaktere da zusammenkommen. Da gibt’s die Träumer, die ewig

Unzufriedenen, die Dazwischenrufer, die Schüchternen, die Eifrigen,die Störenfriede.Und trotzdem sind sie ein Ganzes. Eine Gruppe, die trotz aller Unterschiede zusammenhält oder einen Weg findet, wenn es darauf ankommt.

Dass das so sein kann, bedeutet Arbeit, für die Lehrerinnen und Lehrer, aber auch für die Kinder selbst. Es ist ein sich Reiben und umeinander Ringen, ein Auf und Ab, mit Enttäuschungen und Glücksmomenten.

Das wichtigste aber ist, dass über allem ein guter Geist weht. Der Geist des guten Willens und der Bereitschaft zum Frieden. Der darf nicht fehlen.

Ich krieg manchmal eine richtige Gänsehaut, wenn ich spüre, wie dieser Geist wirkt. Wenn nach erbittertem Streit Versöhnung möglich wird, nach Kummer Trost kommt oder nach heißen Diskussionen eine Lösung gefunden wird.

Ich nenne diesen guten Geist göttlich. Er kann uns beflügeln. Er macht, dass wir über uns hinauswachsen. Dass wir es aushalten mit den Schwierigen. Dass wir einen Weg finden. Diesen Geist wünsche ich den drei Parteien, die jetzt in Berlin eine mögliche neue Regierungskoalition sondieren. Und uns allen. Weil wir ihn brauchen.

Meint Cornelia Biesecke aus Eisenach.


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