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25.12.2018
Heimat im Glauben

Jeder Mensch braucht eine Heimat. Einen Ort, an dem ich mich geborgen fühle und sicher weiß. Wo Dinge vertraut sind und Menschen wohlgesonnen.

Was Heimat bedeutet, wird spätestens dann deutlich, wenn man sie verlässt oder verliert. Das erleben Menschen auf der Flucht. Zurzeit ist ihre Zahl weltweit größer als nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Wo sie hinkommen, sind sie fremd. In unserem Land versuchen viele, ihnen eine neue Heimat zu geben. Andere fühlen sich bedroht und fürchten: Wer hier eine neue Heimat sucht, bringt unsere alte Heimat in Gefahr.

Auch Maria und Josef sind fern von ihrem Heimatort. Auch die Hirten sind Gesellen ohne Heimat. Als die Hirten, auch sie Gesellen ohne Heimat, sie besuchen, das Kind in der Krippe bestaunen, da entsteht ein heimatlicher Raum. Ihre Zu-Neigung schafft eine Heimat in der Fremde. Und Engel schützen dieses besondere Miteinander von oben. Sie singen davon, was Heimat ausmacht: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens“. Das ist Heimat, darin bildet sich Heimat: In guten, heilen Beziehungen: Zwischen Gott und Mensch, zwischen den Menschen. Geborgenheit, Beheimatung ist nicht an einen bestimmten Ort gebunden. Heimat wird dort, wo Menschen einander begegnen und beistehen. Da öffnet sich über ihnen der Himmel, ja, Gott selbst nimmt Wohnung unter den Menschen.

Dieses Geschehen der Heiligen Nacht vervielfältigt sich bis heute. Jetzt in den Tagen des Weihnachtsfestes. Dann auch im neuen Jahr. Ein heimatlicher Raum, Geborgenheit, entsteht, wenn Menschen einander begegnen und respektieren, einander Hilfe und Unterstützung sind, teilnehmen an Leid und Freude der anderen.

Jedes Mal, wenn wir so zusammenkommen, ist der Himmel offen – und die Engel jubeln und singen: Friede auf Erden!


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