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25.09.2018
Herr von Ribbeck und die kleinen Lichter

Vorgestern im Familiengottesdienst haben wir Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland aus der Ballade von Theodor Fontane lebendig werden lassen. Dieser Herr von Ribbeck war ein ungewöhnlicher Gutsbesitzer. Gern hat er seine Ernte vom Birnbaum an Kinder verschenkt. Und weil er wusste, dass sein geiziger Sohn diese Tradition nach seinem Tod gewiss nicht weiterführen würde, hat er in sein Testament geschrieben, dass ihm eine Birne mit ins Grab gelegt wird. So geschah es. Und siehe da, nach drei Jahren wuchs aus der Birne tatsächlich ein neuer Birnbaum auf dem Grab, von dem die Kinder nun weiterhin Birnen pflücken konnten.

Eine anrührende Geschichte. Doch da steckt noch mehr drin. Herr von Ribbeck ist zu Lebzeiten wohltuend freigebig, aber er denkt auch an die Zukunft.  Und macht damit etwas, was nach wie vor dringend nötig ist. Teilen, austeilen und an die nächsten Generationen denken. So kann Gottes gute Schöpfung weiter gehen. Sicherlich ist Herr von Ribbeck nur ein sehr kleines Licht, was die Bewahrung der Schöpfung angeht. Ich finde aber, dass es mir leichter fällt, mich an kleinen Lichtern zu orientieren, als vor den großen andächtig zu verstummen.

Und viele kleine Lichter ergeben ja auch ein großes. So wie am Hambacher Forst, wo viele Menschen am vergangenen Wochenende friedlich demonstriert haben,um ihren Wald zu erhalten, der der Braunkohle zum Opfer fallen soll.


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