29.12.2018
Kalenderzeit
Einmal den Kalender durchblättern. Ich verziehe mich aufs Sofa, mummele mich in eine Decke ein und blättere mein Jahr durch, Seite für Seite. Die Grippe im Januar. Heftig. Die schönen Spaziergänge, als es mir besserging. Ich habe die wenige Sonne voll ausgekostet, das tat gut. Und Ute wiedergetroffen. Mensch, nach so lange Zeit. Das war schön. Wir hatten uns viel zu erzählen.
Dass ich endlich wieder zu malen angefangen habe. Mein erstes Ölbild – das war ein kleines Fest. Die dienstlichen Termine hier sind nicht halb so eindrücklich, merke ich. Eher die, wo mein Herz gehüpft hat. Hier zum Beispiel bei D.. Und dann die Silberhochzeit von A und V.. Was für eine schönes Fest! Und wir haben endlich wieder wild getanzt.
Aber jetzt hier ein paar Seiten weiter: ein wirklich gelungenes Projekt. Und da: richtig viel Arbeit. Boah, was hab’ ich da geackert! Aber es hat sich auch gelohnt.
Oh ja, die Phase – die war verdammt einsam. Aber hier – was für ein Glück, da war die Hütte voll und es war lustig.
Seite um Seite: mein Leben. Dieses Jahr. 2018. Schon vorbei. Wie im Flug.
Was da alles war, das Schmerzliche und das Glückliche – ich halte es Dir hin, guter Gott. Danke für alles. Großen Dank! Du weißt, was alles zu bedeuten hat. Lehre mich, weise zu werden in alledem. Und zu sehen, wie Du es meinst. Mit mir. Mit denen, die du mir vor die Nase gesetzt hast, an ihnen zu wachsen. Für die großen Aufgaben. Für alle, die leiden. Dass ich weiß, was ich tun kann. Hilf mir, dass ich nun loslassen kann. Das Alte. Damit ich offen werde für das Neue.
Ulrike Greim, Weimar.