06.11.2024
Obrigkeiten
„Es gibt keine Obrigkeit, außer von Gott.“ (Römerbrief Kap. 13,1) Dieser Satz ist von Paulus, einem Mann, der viele Briefe an christliche Gemeinden geschrieben hat, die uns in der Bibel erhalten sind. Bis heute haben seine Worte Wirkung. Aber selten ist einer seiner Sätze so missverstanden und missbraucht worden wie dieser.
Immer wieder haben sich machtversessene und menschenverachtende Regierungen und Obrigkeiten darauf berufen, von Gott eingesetzt und mit Macht ausgestattet worden zu sein. Die Geschichte der Menschen zeigt viele Beispiele, bis heute. Viele Verbrechen wurden und werden im vermeintlichen Auftrag Gottes begangen.
Hat Paulus das wirklich so gemeint? Nein, denn das würde all seinen anderen Aussagen über einen liebenden Gott widersprechen. Wenn man die Sätze drumherum liest, wird das auch klar. „Jede Obrigkeit ist Gottes Dienerin“, schreibt Paulus wenige Zeilen später. Und: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“
Das klingt für mich nach großer Verantwortung, die bis heute gilt. Für jede Obrigkeit, für jede Regierung und auch für uns, die kleinen Rädchen des Gemeinwesens. Für ein respektvolles und gutes Miteinander einzustehen.
Meine Gedanken gehen heute auch in die USA, an diesem Tag nach der Wahl. „Jede Obrigkeit ist Gottes Dienerin.“
Einen guten Tag! Cornelia Biesecke aus Eisenach, ev. Kirche