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13.03.2018
Papst Franziskus

„Buona sera“ – dieses schlichte „Guten Abend“ waren seine ersten Worte im neuen Amt. Heute vor genau fünf Jahren war weißer Rauch über der Sixtinischen Kapelle in Rom aufgestiegen: Papst Franziskus war gewählt.

Seither horche ich auf, wenn sein Name in den Nachrichten genannt wird. Er ist immer für eine Überraschung gut. Kaum war er im Amt, hat er Flüchtlinge auf Lampedusa besucht, er wäscht muslimischen Asylbewerbern die Füße, lädt Obdachlose zu sich zum Essen ein, er weist seine Leute an, Geld an die Armen zu verteilen … für Staatsbesuche nutzt er manchmal ein gebrauchtes Auto. Er prangert eine Wirtschaft an, die sich nur um Profit kümmert und braucht dafür nur drei Worte: Diese Wirtschaft tötet. Während Europa sich einmauert und dafür das christliche Abendland bemüht wird, macht er deutlich, dass Europa gerade damit christliche Werte verrät.

Ja, diese Welt ist kompliziert, und Politik muss Kompromisse machen. Aber die christliche Botschaft ist nun einmal so einfach wie kompromisslos: „Siehe, ein Mensch“, das meint Franziskus, wenn er sich Geflüchteten zuwendet, Obdachlosen und Hungernden. So kompliziert die Dinge sein mögen: immer den Menschen sehen und ansehen. Das Elend ist keine biblische Plage. Die Ungerechtigkeiten schreien zum Himmel, aber sie sind nicht vom Himmel gefallen, sondern von Menschen gemacht. Und was Menschen anrichten, können sie auch heilen.

Franziskus feilt den christlichen Stachel nicht schön rund, bis er nicht mehr tut, wie so viele, die sich auf das Christentum berufen, sondern er spitzt ihn an. So wird der christliche Glaube zu einer Provokation, die diese Welt bitter nötig hat

meint Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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