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12.06.2017
Sind so kleine Hände

Knallbunt leuchten sie mir entgegen. T-Shirts in Sommerfarben. Stück 2 Euro 95. Supergünstig. Da könnte ich auch gleich drei kaufen. Für den Preis.... Ja genau, für den Preis. Eigentlich viel zu billig. Ich denke an Berichte aus Textilfabriken in Asien. An die miesen Arbeitsbedingungen. Da dürfen die Arbeiterinnen manchmal einen Arbeitstag lang nicht zur Toilette gehen. Sie bekommen unglaublich niedrige Löhne. In einigen Fabriken arbeiten auch Kinder. 10 oder 12 Jahre alt. Oder jünger. Ob ihre kleinen Hände diese T-Shirts genäht haben? Zur Schule gehen diese Kinder nicht. Durch die niedrigen Löhne sind die Familien so arm, dass auch sie arbeiten müssen, um zu überleben. Heute ist der Welttag gegen Kinderarbeit. Kinder sollen nicht von klein auf arbeiten müssen. Sondern zur Schule gehen können. Bildung bekommen. Und als Erwachsene bessere Arbeit. Und was heißt das für die T-Shirts? Wenn ich sie kaufe, unterstütze ich dann die Arbeiterinnen in den Fabriken, weil sie dort wenigstens etwas Geld verdienen? Oder unterstütze ich ihre schlechten Arbeitsbedingungen und mache damit alles noch schlimmer? Gar nicht so nicht einfach, das Richtige zu tun. Ich denke daran, dass Gott Gerechtigkeit will. Besonders für die, die unter ungerechten Verhältnissen leiden. Ich entscheide mich gegen die drei T-Shirts. Und gebe das Geld dafür UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Weil ich an einen gerechten Gott glaube, will ich zu seiner Gerechtigkeit beitragen. Auch beim Einkaufen. Woran glauben Sie?, fragt Kristina Kühnbaum-Schmidt, Regionalbischöfin der evangelischen Kirche in Meiningen


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