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28.09.2024
Tischgebet

Auf der Konfirmandenfahrt macht die Gruppe Jugendlicher mit ihrem Pfarrer einen Stopp beim Dönerladen. Erkans Imbiss steht oben drüber. Alle bestellen etwas und versammeln sich um die Stehtische. Lennart kommt die Aufgabe zu, für alle ein Tischgebet zu sprechen. Sicher ungewöhnlich an diesem Ort, aber sonst wird zu den Mahlzeiten auf der Konfifahrt auch gebetet. Warum also nicht hier?

Lennart fackelt nicht lange, faltet die Hände und betet: „Lieber Gott, ich danke dir für diesen Döner mit alles und scharfer Soße und für Erkan, der ihn so super gemacht hat. Amen.“

Ich bin ja mit Tischgebeten groß geworden. Aber so eins war nicht dabei. Da gab es eher gereimte Verse oder ein Lied. Ist das also ein richtiges Tischgebet, was Lennart da sagt. Doch, schon. Er dankt Gott für das, was er auf dem Teller hat – den Döner mit alles und scharfer Soße. Und er würdigt den, der dafür gearbeitet hat. Also Erkan.

Ein Tischgebet für fast food. Ziemlich ungewöhnlich, oder? Ich finde es trotzdem gut. Vor allem, weil Tischgebete leider aus der Mode kommen.

Und eines haben Lennarts und alle anderen Tischgebete gemeinsam. Sie haben diesen einen kurzen Moment des Innehaltens.  Den Moment des Dankens, in dem wir uns bewusst werden, dass wir so vieles haben, was wir zum Leben brauchen oder uns wünschen. Und dass das nicht selbstverständlich ist. Auch ein Döner nicht, mit alles und scharfer Soße.

Ein gutes Wochenende wünsche ich Ihnen! Cornelia Biesecke aus Eisenach, ev. Kirche


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