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23.01.2017
Trump

Nun ist er im Amt, der neue Präsident der USA. Alle Welt schaut ihm zu, nicht nur, wie er regiert, welche Politik er betreibt, sondern auch, wie präsidial er sich gibt, oder machen wir es noch einfacher: ob er sich – benehmen kann. Die Zweifel daran hat er mit seinem Wahlkampf selbst genährt.

Vor gut zwei Wochen hat die Schauspielerin Meryl Streep einen Golden Globe für ihr Lebenswerk bekommen. Wir kennen sie aus Filmen wie Kramer gegen Kramer oder Jenseits von Afrika. Bei der Verleihung nutzt sie die Dankesrede für einen Appell. Ein Tabubruch für so eine Glamour-Gala. Sie ruft die Szene aus Trumps Wahlkampf noch einmal in Erinnerung, wo er vor laufenden Kameras einen behinderten Journalisten nachmacht. „Als ich das sah“, sagt sie, „brach es mir das Herz“. „Wenn so ein Mann jemanden erniedrigt, dann sickert das in unser aller Leben. … Respektlosigkeit lädt ein zu Respektlosigkeit. So verlieren wir alle.“

Mal von Trump abgesehen … Respektlosigkeit begegnet auch uns aller Nasen lang: Da rotzt einer eine Verkäuferin an, dort wird einer angebrüllt, weil er nicht gleich verstanden hat, worum es geht, es wird gepöbelt und gehetzt. Dann nicht wegschauen und weghören, erfordert schon Mut.

Tu deinen Mund auf für die Stummen, verlangt die Bibel.
Sonst verlieren wir alle.

Einen schönen Sonntag wünscht
Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach


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