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28.09.2017
Umarmung

Noch immer herrscht Chaos in Mexiko – nach dem verheerenden Erdbeben und weiteren Nachbeben.

So viel Verwüstung und Zerstörung. Und Verzweiflung, weil endgültig klar ist, dass verschüttete Menschen nur noch tot geborgen werden können. Die Vorstellung, dass die Liebsten unter Schutt und Trümmern liegen, und keiner sie rechtzeitig erreichen konnte, ist grausam. Immer wieder berühren mich die Bilder von weinenden Menschen, die nicht nur ihr ganzes Hab und Gut verloren haben, sondern auch ihre Angehörigen.

Doch es gibt in all dem Chaos Lichtblicke. Eine große Welle der Hilfsbereitschaft aus dem In- und Ausland. Spenden von Nahrung, Kleidung, Medikamenten, alles, was die Menschen zum Überleben brauchen. Alles?

Ich höre von zwei jungen Menschen, die auch etwas Überlebenswichtiges anbieten: eine Umarmung. Sie gehen zu den Verzweifelten und fragen: Kann ich dich mal drücken? Dich mal eine Weile festhalten? Und so viele nehmen das dankbar an. Wenn der Boden unter den Füßen schwankt, und hier tut er das im wahrsten Wortsinn, dann bist du haltlos. Klar sind Nahrung und Kleidung auch wichtig, aber fast noch wichtiger ist jemand, der dich hält, auch wenn es ein Fremder ist.

„Es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind!“ (Jesaja 8,23)

So sagt es in biblischer Zeit ein Prophet zu verzweifelten Menschen. Es gibt Lichtblicke. Auch im Chaos. Das erleben Menschen Gott sei Dank zu allen Zeiten. Und manchmal reicht schon eine Umarmung zum Überleben – mindestens in dem Moment.

Machen wir es uns heller, wünscht sich Cornelia Biesecke, ev. Pfarrerin aus Eisenach.


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