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22.07.2023
Umtaufen ...?

Die deutsche Post, so schnappe ich ein beiläufiges Gespräch auf, die deutsche Post habe sich umgetauft. Sie heiße jetzt Die-Eytsch-Ell. Das ist die englische Version von DHL. Umtaufen, so nennt man das, wenn Schiffe, Straßen oder Unternehmen andere Namen bekommen. Weil der alte Name Unglück brachte oder die Marketingfuzzis fanden, so macht sichs besser am indischen Markt. Aber mit Taufe im ursprünglichen Sinne hat es recht wenig zu tun. Die christliche Taufe ist keine Namensweihe. Auch wenn der Volksmund es manchmal so sieht, nach dem Motto, ich taufe dich auf den Namen so und so. Wer den Namen ändert, legt seine Geschichte ab und seine Herkunft. Manchmal ist das dran. Manchmal ist es sogar überfällig. Trotzdem ist Streit vorprogrammiert: Aha, war es euch wohl peinlich, die „Deutsche Post“ zu sein? Und in der Kirche: Erst im vierten Jahrhundert fingen die Leute an, sich mit der Taufe einen neuen Namen geben zu lassen. Plötzlich Staatsreligion. Und das hatte wohl schon etwas von Opportunismus, wenn sich die ganze Gesellschaft auf einmal christlicher gab, als sie war. In der ersten Zeit hatten selbst die Bischöfe der Kirche kein Problem damit, ihre heidnischen Namen weiterzunutzen. Wenn zum Beispiel einer Hermes hieß, wie der Götterbote. Dabei blieb es, weil es auf was anderes ankam: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Die alte Formel seit zweitausend Jahren. Die Taufe setzt den Namen Gottes über das Leben. Firmen mögen ihre Namen ändern. Gott steht zu seinem Namen und seinem Wort.

So glaubt Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda


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