25.04.2017
Wer kommt zuerst
„America first“ – Amerika zuerst, mit diesem Slogan bestritt Donald Trump seinen Wahlkampf. „La France d’abord“ – Frankreich zuerst, rief im Wahlkampf Marine Le Pen für den Front Nationale. Die Stichwahl wird es nun erweisen. Erstmal klingt das ja gar nicht schlecht, wenn jemand das Wohl seines Landes an die erste Stelle rückt. Das erwartet man ja auch von einem Präsidentschaftskandidaten, dass ihm die Menschen am Herzen liegen, dass er sich für sie einsetzt. Doch – kann das gut gehen, wenn man sich selbst an die oberste Stelle setzt? Zwei Freunde von Jesus haben das mal probiert. Die beanspruchten eine Rangfolge und wollten sich an die oberste Stelle setzen. Ganz dicht an die Macht sozusagen. Als Jesus sie auf die Lasten und die Verantwortung hinweist, winken sie ab: „Das schaffen wir, na klar.“ Doch der nächste Satz bringt sie zum Nachdenken. Jesus sagt: „Wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein.“ (Mk 10,43,44)
Das ist ein hoher Anspruch, den Jesus da stellt. Er zeigt aber die Haltung: der Erste sein – gern. Wenn ich dadurch den Schwächeren den Weg bereite. Also Macht als Dienst, nicht als Privileg.
Oder anders gesagt:
Erst geben, dann nehmen.
Erst schenken, dann empfangen.
Erst verzichten, dann gewinnen.
Einen gewinnbringenden Tag wünscht Cornelia Biesecke, ev. Pfarrerin aus Eisenach.