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24.05.2018
Wölfe bei den Lämmern

Ein Militärkonvoi auf der Autobahn. Schweres Gerät der US-Army. Viele Fahrzeuge hintereinander, eskortiert. In den Nachrichten höre ich die Begründung: Die NATO verlegt Truppenteile nach Polen und ins Baltikum. Etliche Tausend Fahrzeuge und noch mehr Tausend Soldaten Richtung Estland und Litauen, dann noch einmal eine stattliche Anzahl nach Polen. Zum Teil kommen sie aus Kansas über den See- und Landweg durch ganz Europa. Es nennt sich „Übung von Verlegung größerer Truppenverbände“. Übung natürlich, kein Ernstfall.

Die Bataillone müssen öfter ausgetauscht werden, da die NATO laut 2+4-Vertrag keine dauerhafte Truppenpräsenz in den Staaten des ehemaligen Warschauer Paktes haben darf.

Machtspiele. Finanziert übrigens auch von unserem Steuergeld und mit deutscher Beteiligung. Präsenz signalisieren Richtung Russland.

„Ist doch ok,“ sagt die Frau an der Tankstelle. „Putin die Muskeln zeigen.“ Ob Putin das beeindruckt?

Einmal wird eine Zeit kommen, in der niemand seine mehr Muskeln zeigen muss. So sagt es der Prophet Jesaja. Da können sogar Wölfe auf der gleichen Wiese wie die junger Lämmer weiden, und sie werden nicht beißen, nicht töten. Einmal wird Frieden sein. Dann sitzen Soldaten mit den verschiedensten Uniformen fröhlich beim Bier in vielen Bars dieser Welt. Dann brauchen wir keine Truppenteile an Außengrenzen. Dann können wir investieren in Sprachreisen quer über die Kontinente – von Kansas bis Moskau, können in Estland den Mittsommer bewundern und gut essen in Warschau.

Ich glaube an den Gott des Friedens.  
Und – klar: Er braucht uns. Und unsere Phantasie.

Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche


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