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29.07.2024
Zeit haben

„Ich habe Zeit für Sie“. Für mich ist das einer der schönsten Sätze, die ich als Klinikseelsorgerin sagen kann. Denn genau das ist meine Aufgabe im Krankenhaus - und meiner Kolleginnen. Zeit haben – zum Reden, zum Zuhören, zum Beten, zum Trösten, zum Lachen und Weinen.

Das ist ein hohes Gut und ein Privileg, gerade im Krankenhaus. Tagtäglich erleben wir, wie es hoch her geht im Klinikalltag. Alle, die dort arbeiten, haben ein ordentliches Pensum zu absolvieren. Und das bei oft dünner Personaldecke. Da tut es gut, wenn jemand kommt und sagt: Ich habe Zeit. Ein Kollege hat es mal so beschrieben: Ich komme mir manchmal vor wie im Auge des Orkans. Da tobt die Welt drumherum, nicht selten wirbelt der raue Sturm der Wirklichkeit alles durcheinander – und ich versuche, der Ruhepol zu sein. Zu sortieren, abzuwägen, vielleicht auch neu zu orientieren oder einfach Kraft im gemeinsamen Gebet zu finden.

Das ist ein gutes Bild. Im Auge des Orkans sein. Eine Moment der Ruhe schaffen. Natürlich erleben wir, dass auch die Mitarbeitenden sich Zeit nehmen und zuhören. Aber von Berufs wegen Zeit zu haben – das ist schon was Besonderes. Es klappt nicht immer. Manchmal bin auch ich getrieben von anderen Terminen oder zu vielen Gesprächsanfragen. Aber wenn es gelingt, dann ist es richtig gut.

Genau das liebe ich so an meinem Beruf.

Einen guten Tag wünscht Ihnen Cornelia Biesecke aus Eisenach, ev. Kirche


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