31.05.2024
Barmen

Wir verwerfen die falsche Lehre,
als gebe es Bereiche unseres Lebens,
in denen wir nicht Jesus Christus,
sondern anderen Herrn zu eigen wären.

So klingt Barmen.
Heute vor 90 Jahren wurde die Barmer Theologische Erklärung verabschiedet.
Im Jahr 1934 war das ein deutliches Zeichen gegen die sogenannten deutschen Christen und die Vereinnahmung der Evangelischen Kirche durch den Nationalsozialismus.

Auch wenn längst nicht alle Christinnen und Christen diesem Bekenntnis gefolgt sind,
es war ein wichtiges Ausrufezeichen
und ein mutiger Aufschrei gegen den Missbrauch des Christlichen Glaubens.

Mit der Barmer Theologischen Erklärung haben sich Christinnen und Christen dagegen gewehrt,
die christliche Botschaft von der Liebe Gottes und der Nächstenliebe in ihr Gegenteil zu verkehren.
Mit der Bibel in der Hand haben sich Christinnen und Christen eingesetzt gegen einen Führerkult und ein völkisches und rassistisches Missverständnis des christlichen Glaubens.

Wenn heute wieder der Versuch von Christen in der AfD unternommen wird, die Nächstenliebe auf eine deutsche Volksgemeinschaft zu reduzieren, gilt es, klar zu sagen: das hat mit christlichem Glauben nichts zu tun.

Wenn wir heute wieder um den Kurs und die nötige Klarheit der Kirche ringen,
dann können wir vom Blick in die Geschichte lernen:
Eine Kirche,
die sich mit Blick auf die Nächstenliebe nicht für andere einsetzt,
ist nicht Kirche.
Die Nächstenliebe gilt allen Menschen,
unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht und Kultur.
Und: Nächstenliebe verlangt Klarheit.
Das galt 1934 in Barmen und das gilt hier und heute.

Eine gute Nacht wünscht Pfarrer Ramón Seliger, evangelisch und aus Weimar.


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