22.05.2020
Corona-Traum-Radeln

Corona-Traum-Radeln

Ich gehöre zu denen, die viel träumen. Und ich gehöre zu denen, die gern Fahrrad fahren. Kein Wunder also, dass ich oft durch meine Träume radele.

Auch mein erster Corona-Traum war ein Radfahr-Traum:

Ich steige auf mein Rad, ich trete in die Pedale, aber ich komm nicht richtig vorwärts! Weil die Luft runter ist. Der Reifen quillt mal rechts und mal links unter dem Vorderrad hervor. Schmatzende Geräusche, eieriges Rumgekurve, große Kraftanstrengung.

Aber: Ich dachte nicht im Traum daran, abzusteigen. Ich dachte nicht daran, den Reifen zu reparieren oder wenigstens einen Versuch mit der Luftpumpe zu unternehmen. Sondern ich fuhr weiter. So langsam und mühsam, wie es sich mit ohne Luft fährt.

Ich weiß nicht, wie lange ich so traumhaft unterwegs war. Doch ich war mir noch

in der Nacht sicher, dass dieser Traum mit Corona zu tun hat. Mit den Veränderungen, mit der Unsicherheit, mit unfreiwilliger Entschleunigung.

Tatsächlich hat mein Fahrrad in der Corona-Krise an Bedeutung gewonnen. Ich benutze es viel mehr und fahre so gut wie gar nicht mit dem Auto. Und ich fahre langsamer als sonst. Zwischendurch halte ich an und nehme mir Zeit für Straßen-Gespräche.

Ausruhen, Luft holen, langsam wieder ins Leben kommen. Das möchte ich. Dafür bete ich.

Damit ich bald wieder kräftig losradeln kann, im Traum und auch sonst. Zu den jungen Eltern zum Taufgespräch. Und zu einem Besuch im Pflegeheim.

Eine gute Nacht und gute Träume!

Wünscht Angela Fuhrmann, ev. Pfarrerin in Gotha


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