23.07.2024
Dass ihm auch nicht eines fehlet

Das ist schon ein kleines Ritual: In den Sommerferien, wenn die Nächte lau sind, dann ziehen sie mindestens für eine Nacht in den Garten. Mit Zelt und Luftmatratze. Mama, Papa und die beiden Kleinen. Das ist aufregend. Draußen klingt die Welt ganz anders. Und überhaupt: die Nacht! Die ist ein Erlebnis! Dann liegen sie, wenn es dunkel wird, draußen unterm Sternenhimmel, ziehen nur ins Zelt, wenn es kühler wird. Man kann so weit sehen. Je länger sie hinschauen, umso mehr Sterne können sie erkennen. Manche blinken. Hin und wieder zischt eine Sternschnuppe vorbei. Guck da! Die Umrisse vom Haus verschwinden im Dunkel. Die Welt wird klein. Der Mond strahlt hell. Dann liegt die Kleine in Papas Armen, der etwas Größere in Mamas. Sie flüstern, weil es irgendwie heilig ist. Wie weit sind die Sterne weg? Etliche tausend Lichtjahre. Manche sind schon verloschen, aber ihr Licht ist noch zu uns unterwegs. Andere werden gerade geboren. Da ist ganz schön viel los, da oben.

Manchmal singen sie leise. Auch das Lied mit den Sternlein. „Gott, der Herr, hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet an der ganzen großen Zahl.“

Später, viel später, werden die Kinder groß sein und dies noch spüren: den starken Arm der Eltern, das große weite Himmelszelt, und einen Gott, der alles hält.

Eine beruhigte Nacht wünscht Ulrike Greim aus Erfurt, Evangelische Kirche.


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