05.07.2018
Gestolpert
In der vergangenen Woche bin ich gestolpert. Über eine kleine Geschichte aus der Bibel, die ich eigentlich seit Kindertagen kenne. Vielleicht kennen Sie die auch. Von dem Mann, der klein ist. So klein, dass er bei Menschenansamm-lungen echt ins Hintertreffen gerät. Weil er schlichtweg nichts sieht. Von Berufs wegen erntet er auch nicht gerade Respekt. Er kassiert Zoll. Und manches davon bleibt in seinen Taschen hängen. Als er erfährt, dass Jesus ins Dorf kommt, will er dabei sein. Und was sehen. Also muss er auf den Baum. Und just unter dem bleibt Jesus stehen und sagt: „Zachäus, ich will heute bei dir zu Gast sein.“ Welche unfassbare Ehre. Nicht zu den frommen Klugen geht Jesus, sondern ins Haus eines Kollaborateurs. Und so ruft Zachäus, völlig überwältigt: „Ich will alles wiedergutmachen. Worum ich andere betrogen habe, gebe ich vierfach zurück.“
Und jetzt kommt die Stelle, über die ich gestolpert bin. Ich stolpere buchstäblich über Jesus. Denn der sagt nicht. „Prima, dass du deinen Betrug wiedergutmachen willst.“ Sondern er sagt: „Heute ist deinem Haus Heil widerfahren.“ Ich höre ihn sagen: Alles ist gut. Denn das bedeutet Heil ja. Alles ist in Ordnung. Jetzt, in diesem Augenblick hört die Rechnerei auf. Jetzt zählt der Augenblick. Nicht, was du morgen und übermorgen tust, ist wichtig. Sondern der gegenwärtige Moment der Liebe. Der heilt, was gestern war.
„Heute ist Dir Heil widerfahren.“ Großartig. Gut, dass ich mal wieder über Jesus gestolpert bin.
Heilsame Momente wünsch ich jetzt Ihnen. Pastorin Theresa Rinecker aus Weimar