14.06.2019
Göttlicher Atem

„…da machte Gott den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Atem des Lebens in seine Nase… so wurde der Mensch ein lebendiges Wesen.

Und Gott pflanzte einen Garten und setzte den Menschen hinein, dass er ihn bebaute und bewahrte…“

Uralte Bibelworte mit alten Vorstellungen: Der Mensch von Gott geformt. Aus Erde. Und von Gott persönlich beatmet.

Aus einem Klumpen Erde wird ein Mensch, der selbst atmen kann. Und Verantwortung übernehmen in Gottes Garten.   

Klar: Der das vor Jahrtausenden so aufgeschrieben hat, wusste nichts von der Evolutionstheorie. Und hatte keine Ahnung von heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen.

Und trotzdem sagt er etwas Besonderes:

Gott atmet Leben. Beatmet mich und dich. Mit dieser wundervollen Mischung aus Sauerstoff und Energie und Hoffnung. Weil Gott das Leben liebt und nicht aufhören wird, es zu lieben, Menschen und Pflanzen und Tiere, alles.

Mit Konfirmandengruppen habe ich manchmal versucht, aus Ton Menschen zu formen. Die Ergebnisse waren so verschieden wie unsere künstlerischen Begabungen. Einige Tonfiguren sahen tatsächlich menschenähnlich aus. Aber eins konnten sie alle nicht: atmen. Wie sollten sie auch! 

Materie ist offensichtlich nicht alles. Und Leben kannst du nicht machen. Es bleibt ein Wunder.

Und haben wir nicht alle etwas von Gottes Atem in uns? Und können helfen, den Garten Erde voller Wunder zu bewahren?

 

Eine gute Nacht

wünscht Angela Fuhrmann, Ev. Pfarrerin in Gotha


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