04.09.2023
Habibi

Es war ein rauschendes Fest.
Mit Tanzmusik und wunderbarem Essen.
Gäste aus der ganzen Welt waren gekommen.
Heute vor einem Jahr haben sie geheiratet.
Sie kommt aus Deutschland, er aus Syrien.

Verschiedene Sprachen, Kulturen und Religionen.
Unterschiedliche Erwartungen und Traditionen.
Eine christlich-muslimische Hochzeit in einem Thüringer Dorf.

Die Musik wechselte zwischen Geigen und der Oud, einer arabischen Laute.
Neben der Bibel kam der Koran zu Wort.
Kaum war der Gottesdienst vorüber,
spielte eine Zaffa-Gruppe auf.
Es wurde eine arabische Hochzeitsprozession.
Lautstark und mit Trommeln tanzten Braut und Bräutigam mit den Gästen um die Kirche.
Was für eine Freude!

Die ungewöhnlichen Klänge führte auch die neugierigen Dorfbewohner zusammen.
So etwas hatte es hier noch nicht gegeben.

Habibi – Geliebter!
So nannte die Braut ihren Bräutigam in arabischer Sprache.

Der Gott, der Himmel und Erde geschaffen
und die verschiedenen Sprachen, Kulturen und Religionen gemacht hat,
der hat auch die Liebe geschenkt,
um Menschen über alle Grenzen hinweg zu verbinden.

Gott, komm mit deiner Liebe in die Welt
Und überwinde, was Menschen und Völker trennt.

Betet Pfarrer Ramón Seliger, evangelisch und aus Weimar.


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