01.04.2019
(K)ein April-Scherz

Als Kind hab ich den ersten April geliebt! Diesen Tag, an dem es erlaubt ist, jemanden  herein zu legen. Ich habe es oft versucht. Mit wechselndem Erfolg.

Und dann bin ich selbst als Erwachsene mal so richtig reingelegt worden…

Es war der erste April und es war der Sonntag, an dem Georg getauft werden wollte. Georg war kein Baby mehr, sondern vierzehn Jahre alt. Ich mochte ihn schon immer, er ist klug und unheimlich sympathisch. 

Alles war vorbereitet. Georg stand schick gekleidet am Taufstein, das Taufwasser war eingegossen, die Menschen saßen aufrecht in den Kirchenbänken, um nichts zu verpassen.

Dann stellte ich die Frage: Georg, willst du heute getauft werden? 

Da sagte er tatsächlich: Ich würde sagen „Nein!“

Verwirrung lag in der Luft. Ich schluckte und sah ihn an wie eine Kuh wenn´s donnert. Angespannte Stille breitete sich aus.

Bis Georg seinen Mund breit zog und noch mal laut sagte: Ich würde sagen „Nein“, aber heute ist ja der erste April!

Alle haben gelacht. Und auch auf meinem Gesicht lag ein Schmunzeln, als ich Georg mit dem Taufwasser in Gottes Familie willkommen heißen konnte. Und ihm gesagt habe, dass Gottes Ja zu ihm kein Aprilscherz ist.

Ich mag es, wenn in der Kirche gelacht wird. Meinetwegen auch über mich. Weil: Lachen macht uns schöner, glücklicher und gesünder.  

Und Lachen verbindet uns. Untereinander. Und irgendwie auch mit Gott.

 

Eine gute Nacht und auch am zweiten April guten Grund zum Lachen

wünscht Angela Fuhrmann, Ev. Pfarrerin in Gotha

 


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