25.11.2019
Licht trotz Nebel

Gestern war Ewigkeitssonntag. Da stand ich am Grab meiner Mutter. Traurig. Sentimental. Und dann noch dieser triste Nebelschleier, der über dem Friedhof lag… . Aber da war noch was anderes!

 Durch den Nebel hindurch konnte ich kleine Lichter erkennen. Es waren Kerzen, die auf vielen Gräbern brannten. Es waren die Kerzen, die gestern Morgen im Gottesdienst für Verstorbene angezündet wurden. Zur Erinnerung.  

Nach dem Gottesdienst haben viele Besucherinnen und Besucher  eine dieser brennenden Kerzen mitgenommen, um sie auf das Grab ihres Angehörigen zu stellen. Und dort haben die Kerzen  dann weitergebrannt, im roten Gläschen.

Und dort haben die Kerzen in ihren windgeschützten Gefäßen dann weitergebrannt.

Schönes Bild, ge? Trotz des herbstlichen Nebels schimmerten die zarten Kerzenflammen wie Positionslichter  durch Trübes hindurch.  Der Friedhof wurde im wahrsten Sinne des Wortes ein bisschen „aufgehellt“, freundlicher.   Licht scheint im Nebel.

Ist das nicht die Hoffnung, von der im letzten Buch der Bibel erzählt wird?  „Gott wird jede Träne abwischen von ihren Augen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Klagegeschrei und keinen Schmerz. Gott macht alles neu.

Was für ein Lichtblick! Was für ein Hoffnungsschimmer! Alles wird neu! Vielleicht werde ich dann eines Tages auch  meine Mutter wiedersehen. Darauf hoffe ich. Und das möchte ich auch gerne glauben. Zumindest macht mir das  die Trauer irgendwie leichter.

Eine friedliche Nacht wünscht Ihnen Pfarrer Christoph Knoll, evangelisch und aus Erfurt


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