13.02.2017
Melanchthon

Er ist jünger und kleiner als sein Freund. Dessen Berühmtheit wird er nie ganz erreichen. Aber auch an ihn wird man sich gerne erinnern. Und Gemeindehäuser nach ihm benennen. Und Schulen werden seinen Namen tragen.
Der Reformator Phillip Melanchthon, heute war sein Geburtstag. Mit nur 21 Jahren wird er Professor in Wittenberg. Luther und Melanchthon wird eine lebenslange Freundschaft verbinden.
Um die Bildung geht es ihm. Bald fordert Melanchthon Bildung für alle. Auch für Mädchen. Auch für Bauernlümmel. Sucht nach Wegen, dass Kinder einfacher Herkunft in die Bildungselite aufsteigen. Soziale Herkunft darf nicht über den Bildungserfolg entscheiden.
Bei Bildung geht es ihm um mehr als nur Wissen, es geht um die ganze Person. Zorn und Neid, Geiz und Gefühlskälte sind Zeichen von Unbildung. Zur Bildung gehört selbstverständlich die Religion. Hier wird Melanchthon deutlich: „Ein gebildeter Mensch bleibt allerhöchstens halbgebildet, wenn er nicht auch sich selbst gegründet weiß in einer Kraft, die anders und größer ist als er selbst.“
An dieser Kraft hält Melanchthon fest. „Anders und größer als wir selbst.“ Und lehrt seinen Schülern das beten. Abends betet er mit ihnen:
„Nun gehen wir ein jeder ins Bett, weil der meiste Teil des Tages vorüber ist. Es ist finster geworden. Bevor wir einschlafen, wollen wir unsere Hände zum Himmel erheben und Gott bitten: O Vater, gib uns eine fröhliche Ruhe!“
Diese fröhliche Ruhe wünscht Ihnen Pfarrer Tobias Schüfer, evangelisch und aus Erfurt.


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