11.10.2022
Paradiesbaum

Auf dem Erfurter Petersberg steht ein Paradiesbaum. Er wurde im September 2020 nicht gepflanzt, sondern installiert. Das ist also kein gewöhnlicher Baum, sondern eine Draht-Skulptur. Aber er wächst trotzdem. Zwei Künstler aus Israel, Ruth Horam und Nihad Dabeet, haben diese Skulptur geschaffen, eine Jüdin und ein Araber.

65.000 Blätter aus Kupfer zieren ihn. Er sieht von der Ferne aus wie ein Olivenbaum. Wer näher kommt, erkennt das Geflecht aus Metall, das den Stamm und die Äste bildet. Die Blätter bewegen sich und reflektieren das Licht.

Viele Menschen haben Geld gespendet für je ein Blatt. So wächst der Baum. Und während jetzt im Herbst viele andere Bäume bunte Blätter bekommen und sie dann später abwerfen, kann er auch im Winter noch bewundert werden.

Das hat schon etwas vom Paradies: ein immergrüner Olivenbaum, der wächst, weil Menschen zusammenarbeiten – über Grenzen hinweg. Viele verschiedene Menschen tragen dazu bei, dass ein Baum wächst und Menschen erfreut. Andere Bäume bei uns haben im Sommer sehr unter der Hitze und Trockenheit gelitten. Aber dieser Baum wirft

seine Blätter nicht ab, weil sich Menschen für ihn einsetzen. Das wünsche ich vielen Bäumen.

Aber jetzt wünsche ich ihnen erst einmal eine erholsame Nacht. Ich bin Pastorin Katarina Schubert von der evangelischen Kirche in Kamsdorf


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