05.02.2021
Reinemachen
Morgen ist Samstag. Putztag! Den kenne ich aus meiner Kindheit. Mein Vater und ich fegten
den Gehweg und die mit Bohnerwachs gefe ete Treppe wurde gekeult, bis sie glänzte. Und
abends? Ab in die Badewanne.
Reinemachen, putzen, aufräumen . Heute mache ich das sogar freiwillig. Ich mag es, wenn
alles wieder ordentlich ist. Und das nicht nur im Februar.
Im Februar? Für die Römer galt ja ein anderer Kalender. Für sie war der Februar der letzte
Monat des Jahres. Und dieser galt dem Saubermachen. Nicht zufällig bedeutet das
lateinische Wort für Februar „reinigen“. Und so reinigten die Römer im Februar das Haus,
wuschen die Kleider und besuchten die Badehäuser. Alles sollte sauber sein, bevor etwas
Neues beginnt.
Das gilt auch für Herz und Seele. Bräuchte das nicht auch manchmal eine Reinigung? Das
frage ich mich, wenn ich hartherzig bin oder leich er g andere kränke! Oder bei einem
gebrochene n Herzen!
„Schaffe in mir, Go , ein reines Herz und gib mir einen neuen beständigen Geist“. So betet
es der große König David aus der Bibel. Da hat er wohl recht, denn mein Herz ist manchmal
auch mit Groll und Kummer zugemüllt.
Mit Schaufel und Besen werde ich das nicht los. Womit dann? Mit S lle, die ich mir gönne.
Und mit der Bi e um Vergebung . Dann wächst Gelassenheit, dass Go das kleiner werden
lässt, was schwer auf dem Herzen liegt. Und manchmal fühlt sich mein Herz danach leichter
an.
Eine ruhige Nacht wünscht Pfarrer Christoph Knoll aus Erfurt und evangelisch