23.02.2022
Träumen und beten
Ich war fünfzehn, als ich im Englisch-Unterricht ein Gedicht gelernt habe, das ich immer noch auswendig kann.
Der Dichter beschreibt seinen Traum vom Frieden:
I dreamed the world had all agreed
To put an end to war…
Die Menschheit hatte sich darauf geeinigt, alle Kriege zu beenden. In einem großen Saal standen die Leute dichtgedrängt und unterzeichneten einfach dieses Dokument: Wir werden nie wieder gegeneinander kämpfen!
Ein wunderbarer Traum! Den wir doch eigentlich alle träumen, oder?
Es klingt so kinderleicht: Wir müssen nur alle unterschreiben! Wann wird es endlich soweit sein!
Aktuell sind wir weit davon entfernt, ach, so weit!
Ich denke besonders an die Grusel-Bilder an den Grenzen der Ukraine.
Und ich verstehe die Sorge der Menschen dort.
Wie wird es weitergehen? Können die diplomatischen Gespräche zur Entspannung beitragen?
Ich hoffe es. Und ich bete dafür:
Ach Gott, ja,
ich bitte dich für die Menschen in der Ukraine und in Russland und überall auf der Erde,
wo Unfriede herrscht! Ich hoffe und bete,
dass es nicht doch noch deutsche Waffenlieferungen in die Ukraine geben wird!
Und dass kein einziges Feldlazarett wirklich gebraucht wird, hörst du?
Ich bitte darum, dass die russischen Soldaten bald zurückkehren können zu ihren Familien!
Und dass alle Mächtigen heute Nacht wundervolle Friedens-Träume haben!
Damit sie morgen aufwachen mit dem Mut zum Frieden.
Amen.
So bete ich. Und hoffe, dass Gebete gehört werden.
Und dass Träume wahr werden können...
Eine Nacht ganz in Frieden
wünscht Angela Fuhrmann, ev. Pfarrerin in Gotha.