07.08.2017
Tüte, nein danke!

„Wollen Sie eine Tüte?“ „Nein, danke.“, sage ich und packe meine Einkäufe in meinen Rucksack. Na klar. Mache ich schon lange. Und bin froh, dass es jetzt viel mehr Menschen auch tun. Und die Verkäuferinnen immerhin schon fragen. Zehn Cent für eine Tüte sind ein Argument.
Verzicht auf die Plastiktüte, das stoppt nun nicht gleich den Klimawandel, aber es ist trotzdem ein wichtiger Schritt.

Ich hucke den Rucksack auf und gehe aus dem Laden. Auf der Brücke halte ich inne. Die Gera ist schön sauber. Im Nordpazifik treibt auf einer Fläche, die mindestens zweimal so groß wie Deutschland ist, ein Teppich aus Unrat. Plastik ist darin besonders stark vertreten. Es braucht bis zu 500 Jahre, um sich zu zersetzen. Knapp 30 Millionen Tonnen Kunststoff landen Jahr für Jahr in den Meeren.

Ja, ich fasse mich an die eigene Nase. Ich hatte mich auch daran gewöhnt. Ja, ich fand es schick, überall die bunten Tüten zu bekommen. War auch ein Lebensgefühl.
Jetzt bin ich manchmal beschämt, wie gedankenlos ich war. Wie blauäugig. Die Tüte in die gelbe Tonne. Dann ist doch alles gut.

Heute wissen wir es besser! Warum nicht wie zu DDR-Zeiten immer einen Beutel in der Tasche haben. Muss ja keiner aus Dederon sein. Alternativen, lustige und praktische gibt es zuhauf. Eigentlich keine Mühe, nur eine Frage der Gewohnheit.
„Legt den alten Menschen ab.“, heißt es in der Bibel. Ändere deine Lebensweise, wenn du kapiert hast, dass sie falsch ist. Es ist möglich! Vielleicht schon morgen.

Eine gute Nacht wünscht Pfarrerin Dorothee Land, evangelisch und aus Erfurt.


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