05.05.2021
Zuerst die Schwachen
Neulich fuhr ich in Erfurt stadteinwärts. Auf der Stadtinformationstafel stand in großer LED-Schrift: “Einer trage des anderen Last, so werdet ihr Nächstenliebe umsetzen.“ Cool, dachte ich, ein biblischer Satz in schwierigen Zeiten!
Einer trage des anderen Last. Das ist unserer Regierung gelungen, finde ich. Sicherlich nicht bei jedem Management im Umgang mit der Pandemie, aber bei der Priorisierung Impfberechtigter gegen das Corona-Virus auf jeden Fall!
Der Vorrang der Impfungen gilt zuerst Betagten, Kranken und Schwachen und dann auch denen, die sich um diese Menschen kümmern. Diese Reihenfolge war einfach klar. Das macht mich dankbar.
“Einer trage des anderen Last, so werdet ihr Nächstenliebe umsetzen.“
Eine große Mehrheit scheint dafür zu sein, zu allererst die zu schützen, für die erhöhte Gefahr an Leib und Leben besteht. Viele verzichten bewusst darauf, sich in die erste Impfreihe zu stellen, um den Gefährdetsten nichts wegzunehmen. Damit tragen viele Leute die Last anderer mit. Toll! Zuerst sind die Schwachen an der Reihe. Nicht die Starken, die Lauten, die Reichen, wie so oft.
So stelle ich mir einen kleinen Himmel auf Erden vor. Zuerst werden die Schwachen berücksichtigt! Das ist schön. Das ist nicht nur in Deutschland so, auch in Europa.
Ich bete, dass alle Menschen weltweit Zugang zur Impfung bekommen. Bald. Auch das gehört zur Nächstenliebe dazu.
Denkt Pfarrer Christoph Knoll aus Erfurt und evangelisch