Noch ist es ein geschlossenes Buch mit sieben Siegeln: das neue Jahr 2023. Was wird es bringen? Wir wissen es nicht.

Viele Konflikte liegen hinter uns und weiter in der Luft. Viele Fragen müssen beantwortet werden. Und es sind die großen Fragen. Das überfordert, macht wütend und hilflos. Manche reagieren mit Angst, andere ziehen sich resigniert zurück oder blenden die Fragen einfach aus. Manche sagen sogar: „Die Welt wird bald untergehen“. Und sie malen es in deftigen Farben. Als würde die Zeit bald ablaufen und alles hoffnungslos sein.

Das glaube ich als Christ nicht. Im Gegenteil. Ich glaube, dass mit Jesus eine neue Zeitrechnung begonnen hat, eine Zeit voller Liebe, Hoffnung und Glaube. Gott meint es ernst mit uns. Seine Liebe gilt und gilt und gilt. Wir dürfen ihn beim Wort nehmen.

Wir können im neuen Jahr etwas gestalten, weil unsere Hoffnung sich nicht auf uns und die menschlichen Möglichkeiten stützt, sondern sich von Gottes Verheißung her entfaltet. Wir leben im Licht der Ewigkeit, wenn wir uns Christus öffnen.

2023 ist ein Jahr aus seiner großen Ewigkeit.

Wir haben Zeit.

Wir bekommen sie geschenkt.

Lasst sie uns nutzen, Gott suchen. Hinhören, wie er uns meint.

Er sieht uns. Er ist ein Gott, der uns ansieht. Und er sieht dich. Und er sieht mich. Sieht uns liebend an.

Gott schenkt uns Kraft. Wir können etwas verändern. Wir haben Zeit, anzupacken, wo wir gebraucht werden.

Und es braucht alle von uns. Wir alle können und müssen mithelfen.

Haben Sie keine Angst, wenn sich Dinge ändern. Es wird sich viel ändern. Aber bleiben Sie dabei, dass wir den Frieden suchen und dem Frieden helfen. Überall, wo wir können.

Wenn Gott uns ansieht, müssen wir uns nicht zu sehr sorgen. Er ist und er bleibt ein Gott, der uns liebevoll anschaut. Jetzt und in Ewigkeit.

Ein gesegnetes neues Jahr wünscht Ihnen und Ihren Familien Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland