PM 084 | 28.05.2019
1.3 Millionen Euro Fördermittel für Klosterkirche Thalbürgel

Übergabe mit Thüringer Ministerpräsident und Regionalbischöfin

Einen Fördermittelbescheid in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro übergibt der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow am morgigen Mittwoch (29. Mai, 12 Uhr) in der Klosterkirche Thalbürgel. Die Übergabe erfolgt im Beisein von Dr. Friederike F. Spengler, Regionalbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), und Arnd Kuschmierz, Superintendent des Kirchenkreises Eisenberg, an Dr. Jörg Bossert, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates Bürgel, und Pfarrer Eckhard Waschnewski. Mit dem Geld wird ein Projekt unterstützt, um die Vorkirche zu überdachen und ein Gemeindezentrum an der Klosterkirche zu errichten (Foto). Es verbindet politische und kirchliche Gemeinde sowie Vereine des Ortes und die Stiftung Klosterkirche Thalbürgel.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow erklärt: „Die Klosterkirche Thalbürgel ist eines der bedeutendsten sakralen Baudenkmäler Thüringens und zugleich ein herausragendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement, unser sakrales Bauerbe zu erhalten und es nachhaltig zu nutzen. Dank des großzügigen Engagements der Stiftung Klosterkirche Thalbürgel kann die Bürgergesellschaft hier Gottesdienste, Bildung und Seelsorge, Musik und Kunst sowie historische und theologische Forschung erleben. Ich freue mich daher sehr, den Fördermittelbescheid für den zweiten Bauabschnitt persönlich an die Stiftung übergeben zu können.“

„Die Übergabe der Fördermittel ermutigt die Menschen vor Ort und sie sind sehr dankbar dafür“, sagt Friederike F. Spengler, Regionalbischöfin für den Propstsprengel Gera-Weimar. Geplant ist, ein Dach über der Vorkirche zu errichten, damit die Ruinen nicht ständig aufwändig repariert werden müssen. Die Menschen vor Ort haben sich für ein geschwungenes Dach entschieden, das die Vorkirche offen lässt. „So, wie die Menschen in Thalbürgel Kirche verstehen – die Klosterkirche als stabiles Fundament, schützend und sicher, die Vorkirche begleitend und einladend“, erklärt die Regionalbischöfin. Ein Gebetsraum wird jederzeit zugänglich sein, ebenso wie der Außenbereich einer geplanten Ausstellung, damit Wanderer und Pilger immer willkommen sind.

Die Ausstellung „Mitten im Leben“ gehört zu den Erprobungsräumen der EKM. Teile werden in umliegenden Kirchen und anderen Einrichtungen gezeigt, die über Pilger- und Wanderwege durch das Klosterland Bürgel miteinander verbunden werden. „Dieses regionale gemeinsame Konzept verbindet die Menschen, Ehren- und Hauptamtliche, auch in den Kirchengemeinden. Das gibt Mut für die Zukunft und hilft, Probleme zu lösen, die durch gesellschaftliche und strukturelle Änderungen entstehen“, sagt Anne Waschnewski, Ehrenamtliche Baubeauftragte im Kirchspiel Bürgel und Leiterin der Arbeitsgruppe Kloster.

Für das Projekt wurde erörtert, welche Ideen aus der Klosterzeit heute noch aktuell sind und in die Zukunft weisen. Die Verantwortlichen haben sich für das Thema Wertschätzung entschieden. „Ein urchristliches Anliegen. Uns geht es vor allem um die Menschen, die auch noch in der Zukunft Handarbeit leisten werden“, betont Anne Waschnewski. „Sie fühlen sich oft nicht wirklich geachtet, auch in der Kirche. Im barrierefreien Gemeindezentrum wird es einen Ausstellungsbereich geben, der mit wechselnden, interaktiven und multimedialen Objekten die Menschen in den Mittelpunkt stellt, die in der Landwirtschaft, im Handwerk, in der Industrie, bei Dienstleistungen, im Haushalt, bei der Betreuung von Kindern und bei der Pflege unverzichtbare Arbeit mit ihren Händen leisten, zu der Köpfchen und Herz gehören.“

Zusammen mit dem Museum Zinsspeicher werden derzeit Projektbausteine für Familien und Schulen erarbeitet. Themen sind unter anderem die Wertschätzung der Leistung unserer Vorfahren und der Menschen heute, Umweltschutz und gelebte christliche Spiritualität. „So können Kinder, Jugendliche und ihre Eltern erfahren, dass Kirche nicht nur ein Gebäude ist. Kirche, das sind vor allem Menschen, die sich darum bemühen, christliche Werte zu leben“, betont Dr. Jörg Bossert.

Die Klosteranlage Thalbürgel mit einer bedeutenden romanischen Basilika stammt aus der Zeit der Hirsauer Klosterreform Mitte des 12. Jahrhunderts.

Weitere Informationen im Internet: www.klosterkirche-thalbuergel.de

 

RÜCKFRAGEN

Anne Waschnewski, 036692-22210


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