PM 132 | 20.09.2013
2. Mitteldeutscher Kirchentag beginnt am 21. September in Jena
BEI RÜCKFRAGEN
Ralf Kleist, Kirchentags-Sekretär, 03641-573834 oder 0173-3768229; René Thumser, 0174-9220195„Markt der Möglichkeiten“ mit 81 Ständen
Auf der Bühne präsentieren sich unter anderem Pilger, Biker und Lesben
Mit einem Gottesdienst in der Stadtkirche in Jena beginnt morgen (21. September, 17 Uhr) der 2. Mitteldeutsche Kirchentag. Zur größten Veranstaltung des Jahres der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) unter dem Motto „Mit einem Fuß im Paradies“ werden mehr als 8.000 Teilnehmer aus Thüringen und Sachsen-Anhalt erwartet. Auch wer nicht der Kirche angehört, ist herzlich willkommen, der Besuch der mehr als 100 Veranstaltungen und Konzerte ist fast ausnahmslos kostenfrei. Den Mittelpunkt des 24-Stunden-Kirchentages bildet der „Markt der Möglichkeiten“ auf dem Marktplatz. An 81 Ständen präsentieren sich neben kirchlichen sowie diakonischen Einrichtungen und Werken viele lokale Initiativen, die sich für Themen wie Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung engagieren.
„Das ist kein klassischer Verkaufsmarkt sondern eine Art Börse, um gute Ideen zu kommunizieren“, sagt René Thumser, Referent für landeskirchliche Großveranstaltungen der EKM und Marktmeister. Er sieht den „Markt der Möglichkeiten“ ebenso wie den gesamten Kirchentag auch als Werbemittel, um kirchlich nicht gebundene Menschen aufmerksam zu machen: „Wir bieten ein Blickfenster in die Kirche hinein, das vielen Menschen ganz neue Sichtweisen ermöglicht. Kirche wird von außen häufig nur gleichgesetzt mit Gottesdiensten – zum Kirchentag können die Besucher die Vielfalt kirchlichen Lebens entdecken, und kennenlernen, wie viele Angebote mit dem eigenen Alltag zu tun haben“.
Der Mitteldeutsche Kirchentag ist ein Höhepunkt der EKM-Kampagne „Sie haben die Wahl“ mit Schwerpunkt auf den Themen Demokratie und Ehrenamt. Der „Markt der Möglichkeiten“ knüpft hier an. „Insbesondere die Vertreter der vielen kleinen Initiativen zeigen, wie man sich überall und zu jeder Zeit für ein Thema einsetzen kann, das einem wichtig ist. Dadurch können die Menschen erleben, dass sich Engagement lohnt, und dass man damit tatsächlich etwas bewegen kann. Wir wollen zeigen, dass ein Ehrenamt eine große gesellschaftliche Aufgabe und eine kirchliche Notwendigkeit ist“, so René Thumser.
An den Marktständen gibt es nicht nur Info-Material, sondern viele sind interaktiv ausgerichtet, um mit den Besuchern über Aktionen wie Spiele und Umfragen ins Gespräch zu kommen. Auf der Marktbühne gibt es fünf Interview-Blöcke, in denen 15 Aussteller ihre Anliegen deutlich machen können, darunter Vertreter von Männerarbeit, Bikern, Gehörlosen- und Schwerhörigen-Seelsorge, Pilgern, Lesben in der Kirche, Oikokredit und der Initiative „Bürger Energie Jena“. Zwischen den Interviews sorgt die Inkspot Swing Band für Stimmung.
Zu den prominenten Gästen des Kirchentages gehören unter anderem Landesbischöfin Ilse Junkermann, Altbischof Christoph Kähler, Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, der anglikanische Friedensaktivist Paul Oestreicher, Hildigund Neubert, Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen in Thüringen, und Dr. Ellen Ueberschär, Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages. In den Themenzentren „Kirche, Gemeinde und Diakonie“, „Gesellschaft, Demokratie, Toleranz“, „Geschwister der Schöpfung“, „Älter werden“ und „Spiritualität und Lebenswirklichkeit“ werden Podien, Workshops und Bibelarbeiten angeboten. Außerdem gibt es einen Jugend- sowie einen Familien- und Kinderkirchentag, einen Osteuropatag, zahlreiche kulturelle Angebote und einen Mahngang zu Orten der Rüstungsproduktion.
Der Mitteldeutsche Kirchentag wird maßgeblich von ehrenamtlichem Engagement getragen, es gibt etwa 700 Mitwirkende. Die wichtigsten Veranstaltungsorte sind alter und neuer Uni-Campus, Rathaus, „Volksbad“ (ehemaliges Hallenbad mit Volkshochschule), kirchliche Veranstaltungsorte von verschiedenen Gemeinden (unter anderem auch römisch-katholisch), Marktplatz, Eichplatz, Ernst-Abbe-Platz und Collegium jenensis. Teilnehmer müssen sich nicht anmelden, der Eintritt zu fast allen Veranstaltungen ist frei.
Thumser wirbt um viele Besucher: „Ich finde das Programm sehr ausgewogen, es gibt Angebote für jeden Geschmack und für jede Alters- und Zielgruppe, zahlreiche religiöse und gesellschaftliche Themen sind bedacht, kulturell ist auf mehreren Bühnen und in den Kirchen viel los. Und das Beste dabei: Es kostet nichts! Jeder, der es ermöglichen kann, sollte sich diesen Kirchentag nicht entgehen lassen – es wird sich garantiert lohnen!“
Hintergrund:
Landesweite Kirchentage gibt es seit 1963 regelmäßig in Erfurt (nach dem Mauerbau wurde im Osten eine eigene Kirchentagstradition begründet). 2009 wurde in Weimar der 1. Mitteldeutsche Kirchentag anlässlich des Jubiläums 20 Jahre friedliche Revolution veranstaltet. Das Konzept der Mitteldeutschen Kirchentage: Ein 24 h-Kirchentag, der sich an das Schwerpunktthema des Jahres bindet und dezentral veranstaltet wird.
Weitere Informationen im Internet: www.mitteldeutscher-kirchentag.de