PM 20 | 20.02.2012
20 Jahre Thüringer Orgelsommer: Verein feiert mit Pauken und Trompeten

Rückblick auf etwa 1600 Konzerte
Open-Air-Orgel wurde extra angefertigt

Morgen (21. Februar) jährt sich die Gründung des „Thüringer Orgelsommer“ zum 20. Mal. Seit 1992 organisiert der Verein Konzerte, um auf den bedrohten Zustand der einmaligen Thüringer Orgellandschaft aufmerksam zu machen und sie zu retten. Aus Anlass des Jubiläums wird am 3. März zu einem Festkonzert für Orgel und Bläser in der Bachkirche Arnstadt eingeladen (16 Uhr). Es spielen Silvius Carlos Benedict von Kessel aus Erfurt (Orgel) sowie Steffen Naumann, Johannes Rauterberg und Fabian Zocher (Trompeten) und Ingo Wernsdorf (Pauke) vom Steffen-Naumann-Bläserensemble aus Jena.

Der mit dem Kulturpreis Thüringen geehrte Verein wurde auf Initiative von Gottfried Preller gegründet. „Wir können stolz darauf sein, was unser Verein bisher geleistet hat“, sagt der Organist und Kantor der Johann-Sebastian-Bach-Kirche zu Arnstadt. „Wir haben bisher fast 1.600 Konzerte und viele Kantaten-Gottesdienste in ganz Thüringen organisiert. Dadurch konnten wir viel zum Erhalt von historischen Orgeln beitragen“, so der Vereins-Präsident. Durch seine Tätigkeit als ehemaliger Orgelsachverständiger der Evang.-Luth. Kirche in Thüringen gilt er als profunder Kenner des Instruments Orgel.

Der Verein hat mittlerweile mehr als 140 Mitglieder, darunter Orgel-Fans aus dem Ausland wie Japan und Finnland. „Die Mitglieder tragen die Konzertreihe aus Liebe zu den Instrumenten des Thüringer Landes mit viel Engagement. Die Orgellandschaft profitiert davon“, so Preller. Außerdem erwähnt er einen Nebeneffekt der Konzertreihe: „Die Besucher aus ganz Deutschland können unsere schöne Thüringer Heimat erleben“.

Der Orgelsommer ist bekannt für ein außergewöhnliches Programm mit internationalen Künstlern im großen Umfang – so gab es im Vorjahr 60 Termine in 55 Orten. Die Orgel wird dabei mit den verschiedensten Instrumenten kombiniert, beispielsweise war sie mit Harfe, Laute, Xylophon, Schlagzeug oder Dudelsack zu hören. Die Konzerte finden nicht nur in Kirchen statt, sondern auch in Burgen und Schlössern, es gibt Open-Air- und Nacht-Konzerte. Besonders beliebt sind Orgeltouren, bei denen Konzertbesucher mit den Solisten von Ort zu Ort fahren, um neben der Musik auch Natur, Architektur und die Gastfreundschaft der Region erleben zu können.

Zuweilen erklingt auch ein außergewöhnliches Instrument: Auf Anregung von Gottfried Preller wurde für die Open-Air-Konzerte durch die Firma Orgelbau Hoffmann (Ostheim/Rhön) eine Orgel auf einen Lkw gebaut und zur Verfügung gestellt. Sie hat 28 Register und kann überall gespielt werden, wo ein Stromanschluss für den Motor bereit steht.

Schirmherrin des Orgelsommers ist die Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht. „Der Orgelsommer ist zu einer Institution im sommerlichen Kulturleben des Freistaates geworden. Der Musikgenuss wird mit dem Entdecken von Kirchen, Schlössern und anderen Örtlichkeiten verbunden und ist oft Antrieb, bislang unbekannte Städte und Dörfer zu entdecken“, betonte sie in einem Grußwort. Die 21. Konzertreihe des Orgelsommers findet vom 30. Juni bis 28. Juli 2012 statt.

Hintergrund:
In Thüringen gibt es etwa 2000 Orgeln, die zum großen Teil aus der Barockzeit stammen. Viele der denkmalgeschützten Instrumente befinden sich in einem desolatem Zustand und benötigen dringend Hilfe. Der Verein organisiert seit 1992 Konzerte, um für den Erhalt der Instrumente zu werben und um Spenden zu bitten, gleichzeitig werden attraktive Klangerlebnisse geboten.

Weitere Informationen im Internet: www.orgelsommer.de

Hinweis an die Redaktionen: Im Anhang finden Sie ein Foto von Gottfried Preller, dem Gründer und Präsidenten des Thüringer Orgelsommers.

Download:
gottfried_preller.jpg
(Dateigröße 341 KByte)

RÜCKFRAGEN

Gottfried Preller, 0171-4727009, oder Annette Preller-Johannes, 0151-50483354

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