PM 21 | 27.02.2007
400 Geburtstag von Ernst C Homburg
400. Geburtstag des ersten deutschen Schlagerdichters
Ernst Christoph Homburg in Mihla bei Eisenach geboren
Evang. Kirchgemeinde feiert Jubiläum mit Gedenktafel & Veranstaltungen
Am 1. März jährt sich zum 400. Mal der Geburtstag von Ernst Christoph Homburg, dem „ersten deutschen Schlagerdichter“. Die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Mihla erinnert an den in Mihla bei Eisenach als Sohn eines Pfarrers geborenen Dichter mit einer Geburtstagsfeier, einer Gedenktafel und mehreren Veranstaltungen.
Homburg hat zunächst eine Sammlung weltlicher Gedichte veröffentlicht. Die 1638 erschienene „Schimpff – und Ernsthaffte Clio“ mit Studentenliedern, besinnlichen und deftigen Versen über die Jahreszeiten und die Liebe gilt als erste deutsche Schlagersammlung. Verarbeitet hat Homburg hier seine ersten Lebensjahrzehnte. Nach dem frühen Tod seiner Eltern musste er sich als Waisenkind mitten im Dreißigjährigen Krieg durchschlagen, wurde von Räubern überfallen, erkrankte an der Pest. In Wittenberg und Hamburg hat dann er Rechtswissenschaften studiert und hat dabei auch viel Zeit unter Zechbrüdern in den Schenken verbracht.
Später hat er sich als Geschichtsschreiber in Naumburg niedergelassen. Hier musste seine Familie schwere Krankheitszeiten, berufliche und familiäre Nöte durchstehen. Vor diesem Hintergrund wandte sich Homburg dem innigen Jesusglauben des frühen Pietismus, einer im 17. Jahrhundert entstandenen Frömmigkeitsbewegung, zu. Seine Glaubenserfahrungen mündeten in geistliche Lieder, die weit verbreitet wurden. Das bekannteste Kirchenlied ist „Jesu, meines Lebens Leben“, das auch heute noch in evangelischen Gottesdiensten gesungen wird. Bedeutende Komponisten, wie Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann haben seine Texte vertont. Sein Gesangbuch mit 150 Liedern hat er 1659 in Jena herausgegeben. Homburg hat auch Stücke geschrieben und sich als Übersetzer einen Namen gemacht. Er zählte zu den berühmtesten Dichtern seiner Zeit. 1681 ist er in Naumburg gestorben.
Die Geburtstagsfeier der evangelischen Kirchgemeinde Mihla am kommenden Donnerstag beginnt mit der Enthüllung einer erneuerten Gedenktafel am Mihlaer Pfarrhaus (1.3., 17 Uhr). Dem folgt ein kleiner Empfang – selbstverständlich mit musikalischer Begleitung. In dem von der Kirchgemeinde gefeierten „Homburg-Jahr“ stehen zudem ein Weinabend mit Musik und Spielszenen (24.6.), eine Festveranstaltung mit Vortrag, Chor- und Instrumentalmusik (8.7.) und ein Abend mit Advents- und Weihnachtsliedern (1.12.) auf dem Programm.
Anmerkung: Mitunter wird auch 1605 als Homburgs Geburtsjahr angenommen. Die Kirchgemeinde stützt sich auf den Eintrag im Taufregister und geht von 1607 aus.
Bei Rückfragen: Pfarrer Georg Hoffmann, 036924-41910