Pressestelle Thüringen

Multimedia-Vortrag in Ilmenau

Zum 25-jährigen Jubiläum des Mauerfalls hat der Verein „Gesichter geben: Opfer der Diktatur 1945-1989 in Ilmenau“ eine Wanderausstellung erarbeitet. Zurzeit ist sie im Foyer des Ilmenauer Rathauses zu sehen. Am kommenden Freitag (14. November) hält der Historiker Rainer Borsdorf dazu einen Multimedia-Vortrag (19.30 Uhr, Ev.-luth. Gemeindehaus). Gezeigt wird die Geschichte der Opposition in Arnstadt und Ilmenau, der Sturz des SED-Regimes und die Entwicklung hin zur Deutschen Einheit. Umrahmt wird der Abend von dem Jazzpianisten Eric Kaufmann aus Weimar. Damit endet die Ausstellung mit dem Titel „Demokratie - jetzt oder nie! Friedliche Revolution im Ilm-Kreis 1989/90“ in Ilmenau. Im Anschluss ist sie vom 17. November bis 19. Dezember im Rathaus Arnstadt zu sehen.

Die Wanderausstellung zeigt die Vorgeschichte und den Verlauf der Friedlichen Revolution im heutigen Ilm-Kreis. Die Ereignisse vor Ort werden eingebettet in das gesamte DDR-Geschehen. Von Rainer Borsdorf stammen Konzeption und Text. „Der Sturz des SED-Regimes 1989/90 gelang in vielen kleinen Schritten und durch Bürgermut. Doch nicht nur die Ausreisewelle und Massendemonstrationen in Leipzig, Dresden oder Berlin waren es, die das Kartenhaus DDR zum Einsturz brachten. Wovor die Staatspartei SED letztlich kapitulieren musste, war die schiere Masse an Aktionen in vielen Orten gleichzeitig. Die war auch für den gigantischen Überwachungsapparat des MfS nicht mehr beherrschbar“, kommentiert Borsdorf.

Er erinnert daran, dass auch in Arnstadt Flugblätter mutiger Bürger oder in Ilmenau ein Gemeindeabend in der Stadtkirche den Stein ins Rollen gebracht hatten. Brutale Polizei-Übergriffe rund um den „Republikgeburtstag“ in beiden Städten sorgten schließlich dafür, dass sich die Empörung vieler Bürger öffentlich zeigte, so Borsdorf.

Weitere Termine für die Ausstellung: Vom 3. März bis 30. April 2015 im Landratsamt des Ilm-Kreises in Arnstadt sowie vom 2. Mai bis 3. Juni 2015 in der Bachkirche Arnstadt.