PM Presse-Info | 28.08.2019
Bessere Bedingungen für die „Engel am Zug“ in Erfurt

Ökumenische Bahnhofsmission soll einen Pavillon erhalten

Am ICE-Knotenpunkt Erfurt wird seit einigen Jahren die erste Bahnhofsmission in Thüringen aufgebaut. Seit 2017 ist eine Gruppe Freiwilliger im Einsatz für Menschen am Bahnhof und dessen Umfeld. Träger ist der gemeinnützige Verein Ökumenische Bahnhofsmission Erfurt e.V. Da bislang kein Raum für die Arbeit zur Verfügung gestellt werden konnte, plant die Deutsche Bahn mit der Bahnhofsmission die Erstellung eines Pavillons auf dem Gleisbereich. Die Finanzierung erfolgt durch öffentliche und private Geldgeber, ein Großteil der benötigten Summe ist bereits zugesagt.

 

Hintergrund Bahnhofsmission Erfurt:

  • Die „Engel am Zug“ engagieren sich seit 2016 ehrenamtlich am Erfurter Hauptbahnhof mit kleinen Hilfsdienstleistungen, Gesprächen und aufsuchender Sozialarbeit
  • Am 14.6.2017 wurde der gemeinnützige Trägerverein „Ökumenische Bahnhofsmission Erfurt e. V.“ gegründet
  • Derzeit engagieren sich etwa 20 Engel am Zug ehrenamtlich, jeden Freitag 14 bis 18 Uhr decken sie den mobilen und sozialen Dienst am Hauptbahnhof ab
  • Versuchsweise wird dieser Dienst ab September 2019 auf den Sonntag von 13 bis 16 Uhr ausgedehnt
  • Zielgruppen: Reisende, allein reisende Kinder, Menschen in prekären Lebenslagen, Mitarbeitende am und im Bahnhofsumfeld
  • Die Engel am Zug tragen zur Gastfreundlichkeit und zur Stabilisierung und damit zum Sozialkapital im Bahnhof und dessen Umfeld bei

Angebote der Bahnhofsmission Erfurt:

  • unterstützende Umsteigehilfen für Menschen mit Handicap
  • kleine Hilfsdienstleistungen
  • Gespräche mit Menschen
  • in Notlagen erste Hilfestellungen und Vermitteln ins Hilfenetz der Stadt Erfurt
  • Anlaufpunkt „Ansprech-BAR“ in der Halle

Statistik 2018:

  • Für ca. 1.500 Menschen Ansprechpartner für Umsteigehilfe, Auskünfte und kurze Gespräche
  • In etwa 260 Fällen tiefere seelsorgliche Gespräche und Krisenintervention, zum Beispiel für Zugführer nach Personenschaden
  • Bei sieben größeren Störungen im Eisenbahnbetrieb (Großschadensereignisse, extreme Wetterlagen) Beitrag zur Deeskalation und Stabilisierung

Der geplante Pavillon:

  • Das örtliche Bahnhofsmanagement (stations & services) plant bis November 2021 gemeinsam mit der Bahnhofsmission die Erstellung eines Pavillons vor dem Gleisbereich 3–8 
  • Größe ca. 40 Quadratmeter
  • Geplant sind Begegnungsraum für die „Gäste“, Gesprächsraum/Büro, WC Mitarbeiter
  • Laut Machbarkeitsstudie der Bahn Gesamtkosten in Höhe von 252.000 Euro (Planung und Bau am Bahnhof ist langwierig und teuer wegen Statik, Sicherheit, Gewährleistung der Abläufe etc.)
  • Die Bahn AG übernimmt Planungskosten von 89.000 Euro sowie die laufenden Betriebs- und Nebenkosten von etwa  9.000 Euro pro Jahr
  • Rest der zu finanzierenden Summe: 16.500 + 10.000 Euro Einrichtung

Geplante Finanzierung:

  • 100.000 Euro von der Vereinigten Kirchen- und Klosterkammer Erfurt (Die traditionsreiche Stiftung öffentlichen Rechts pflegt die Kammer Kulturelles Erbe, leistet mit ihren Stiftungserträgen Beiträge zur Werterhaltung und Instandsetzung kirchlicher Bauten und fühlt sich mit finanziellen Zuwendungen karitativen und diakonischen Anliegen verpflichtet; www.klosterkammer-erfurt.de)
  • 40.000 Euro von der Share-Value-Stiftung Erfurt (Gegründet von Günter Weispfenning, Zweck ist die Beschaffung von Mitteln für gemeinnützige Einrichtungen der Jugendhilfe, der Altenhilfe, des öffentlichen Gesundheitswesens und des Wohlfahrtswesens, in denen in christlichem Sinn Hilfe geleistet wird; www.shareholdervalue.de)
  • 2.000 Euro von der Pax Bank Stiftung
  • 4.500 Euro Einzelspenden
  • Summe der bisher zugesagten Mittel: 146.500 Euro, es fehlen noch 16.000 Euro für den Bau +  10.000 Euro für Einrichtung

Weitere Informationen im Internet: www.bahnhofsmission-erfurt.de

RÜCKFRAGEN

Dr. Hubertus Schönemann, 01578-4488770


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