PM 28 | 19.03.2010
Bildungskammer stellt Perspektiven der Gemeindepädagogik vor
BEI RÜCKFRAGEN
Friedemann Kahl, 0151-59128575; Ralf-Uwe Beck, 0172-7962982EKM-Landessynode in Bad Sulza:
Bildungskammer stellt Perspektiven der Gemeindepädagogik vor
Bildungsangebote sollen Benachteiligte erreichen
Der in Bad Sulza tagenden Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) wurde am heutigen Freitagvormittag (19.3.) der Bericht der Bildungskammer zu den Perspektiven der Gemeindepädagogik vorgestellt.
Der Bericht setzt sich unter anderem mit dem Wandel der Altersstruktur und den damit verbundenen Veränderungen für die Bildungsarbeit der Kirche auseinander. „Der Anteil von nicht mehr berufstätigen Menschen, die aber in einem hohen Ausmaß bildungsinteressiert, mobil und leistungsbereit sind, nimmt zu.“, so Michael Domsgen, Professor für Evangelische Religionspädagogik an der Universität Halle-Wittenberg, Vorsitzender der 15-köpfigen Bildungskammer. Die Gemeindepädagogik müsse mit diesen Menschen so arbeiten, dass ihre Interessen, Fähigkeiten und ihr Engagement den Benachteiligten und Menschen aus gesellschaftlichen Randgruppen zugutekommen. Familienpatenschaften, Ehrenamtsbörsen, aber auch Kirchbauvereine und kulturelle Initiativen im kirchlichen Bereich würden bereits in diese Richtung weisen.
Als ein zunehmendes Problem sieht die Bildungskammer, dass die meisten kirchlichen Angebote von Menschen aus der etablierten bildungsnahen Mittelschicht in Anspruch genommen werden. Das beträfe Angebote für Familien, Kinder und Jugendliche sowie die Erwachsenenbildung aber auch Gelegenheiten des freiwilligen Engagements. „Es ist ein Problem für die kirchliche Bildungsarbeit, dass Menschen aus benachteiligten und bildungsfernen Schichten nicht in gleichem Umfang erreicht werden. Insbesondere in strukturschwachen Gebieten setzen die oft zentral angebotenen kirchlichen Veranstaltungen eine Mobilität voraus, über die Benachteiligte nicht unbedingt verfügen“, sagte Domsgen vor den 83 Kirchenparlamentariern. Nach christlichem Verständnis und im Horizont evangelischer Bildungsverantwortung müsse es stattdessen darum gehen, möglichst vielen Menschen den Zugang zu Bildung zu verschaffen und Benachteiligten durch Bildungsangebote Chancen zum Ausgleich ihrer Benachteiligungen zu eröffnen.
Am Samstag (20.3.), dem dritten und letzten Tag der Synodaltagung, stehen Beschlüsse von Kirchengesetzen auf der Tagesordnung. Zudem wird einer der beiden Stellvertreter des Präses der Landessynode neu gewählt.
Hinweise für die Redaktionen: Alle Synodenunterlagen finden Sie auf unserer Internetseite: 4. Tagung der Landessynode der EKM