PM 3 | 12.01.2006
Bischof Kaehler Nutzung der Atomenergie hat keine Zukunft

Bischof Kähler: Atomausstieg nicht in Frage stellen
„Nutzung der Atomenergie hat keine Zukunft und ist nicht verantwortbar“

Christoph Kähler, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, warnt davor, den Ausstieg aus der Atomenergie in Frage zu stellen: „Die Nutzung der Atomenergie hat keine Zukunft. Sichere Atomkraftwerke gibt es ebenso wenig wie den fehlerlosen Men­schen. Mit jedem Atomkraftwerk, das noch in Betrieb ist, wird uns ein Restrisiko zugemutet.“ Zudem werde den nachfolgenden Generationen strahlender Müll aufgebürdet, der Tausende von Jahren sicher gelagert werden muss. Es sei völlig unklar, ob das überhaupt möglich ist. Kähler verwies auch auf die enormen Schäden durch den Uranbergbau. Gerade in Thüringen mussten durch den einstigen Uranabbau in der Region um Ronneburg mehrere Milliarden Euro für die Sanierung des Gebietes investiert werden.

Die Synode der Thüringer Landeskirche hat bereits 1994 mit einem eigenen Beschluss die Nutzung der Atomenergie als „nicht verantwortbar“ bezeichnet. Vor dem Hintergrund von Reaktorkatastrophen wie dem Supergau von Tschernobyl und den langfristigen Folgen des Uranbergbaus hat sich die Landessynode für den schrittweisen Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie eingesetzt.

„Wer angesichts einer Diskussion um die Endlichkeit fossiler Brennstoffe die Atomenergie wieder salonfähig machen will, wiederholt die energiepolitischen Fehler vergangener Jahr­zehnte.“ Die Nutzung der Atomenergie habe über viele Jahre große Summen öffentlicher Forschungsgelder verschlungen. Sinnvoller wäre gewesen, diese in den Ausbau regenerativer Energien zu investieren. „Die energiepolitische Zukunft liegt in der Energieeinsparung und in der verstärkten Nutzung regenerativer Energien.“ Im holzreichen Thüringen könne auch Holz umfangreicher als bisher für den Einsatz in Blockheizkraftwerken oder direkt zum Heizen genutzt werden.

Bei Rückfragen: Ralf-Uwe Beck, 03691-212887 oder 0172-7962982


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