PM 115 | 12.12.2005
Bischof Kähler verleiht Hanna Jursch Preis

Hanna-Jursch-Preis der EKD wird am 13. Dezember in Jena verliehen

Der alle zwei Jahre ausgelobte Hanna-Jursch-Preis der EKD wird am 13. Dezember in Jena durch Christoph Kähler, Landesbischof der Thüringer Landeskirche und Stellvertretender EKD-Ratsvorsitzender, verliehen. Mit dem seit 2001 vergebenen Preis werden wissenschaft­liche Arbeiten aus der theologischen Frauenforschung und der feministischen Theologie gewürdigt. Die diesjährige Preisträgerin ist die Oldenburger Theologin Britta Konz. Sie erhält den mit 5.000 Euro dotierten Preis für ihre Dissertation zum Thema „Bertha Pappenheim: Ein weiblich-jüdisches Projekt der Moderne?“ Nach Ansicht der Jury, zu der auch Christoph Kähler gehört, schließe Konz mit der Arbeit eine Forschungslücke. Sie weise nach, dass Frauenemanzipation keineswegs nur politisch, sondern auch religiös begründet und innerhalb von Religionsgemeinschaften verwirklicht werden konnte.

„Die Rolle von Frauen ist in der Geschichtsschreibung bis heute unterbelichtet. Ich freue mich deshalb, dass die EKD eine Arbeit prämiert, die eine durch den Holocaust verschüttete jüdi­sche Biographie akribisch recherchiert hat. Dabei werden die Beschränkungen, unter denen Frauen im 19. und 20. Jahrhundert gelebt haben, und die gleichzeitigen Anfänge der Frauen­bewegung lebendig. Der Mut von Frauen, die für die Gleichstellung der Geschlechter ge­kämpft haben, beeindruckt und fordert bis heute, in dieser Arbeit nicht nachzulassen“, so Kähler.

Benannt ist der Preis nach der 1902 geborenen Theologin Hanna Marie Margarete Jursch. Jursch hatte sich 1934 als erste Theologin an einer deutschen Universität habilitiert. Ihre Lehrtätigkeit stand jedoch unter dem Vorbehalt, dass „Stelle und Bezahlung für späteren männlichen Nachwuchs in keiner Weise versperrt werden“ dürfen. Erst 1945, nach Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde sie als Professorin benannt, erhielt 1948 einen vollen Lehrauftrag und 1956 einen Lehrstuhl an der Theologischen Fakultät Jena. Hanna Jursch ist 1972 gestorben.

 

Hinweis für die Redaktionen:
Zu der öffentlichen Preisverleihung am 13.12., 11 Uhr, in der Theologischen Fakultät der Uni Jena (Jena, Fürstengraben 6) sind Sie herzlich eingeladen.

Bei Rückfragen: Ralf-Uwe Beck, 03691-212887 oder 0172-7962982


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