PM 152 | 28.12.2006
Bischof Kaehler zum Jahreswechsel
Landesbischof Christoph Kähler zum Jahreswechsel
Gute Vorsätze gut überlegen: „Dinge beim Namen nennen“
„Wir brauchen gute Vorsätze, wenn wir etwas in unserem Leben bewegen wollen“, meint Christoph Kähler, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, zum bevorstehenden Jahreswechsel. „Wir fragen uns, was das neue Jahr wohl Neues bringen wird. Die einen erwarten das neue Jahr mit Neugier, andere mit Bangen. Es gehört zum Menschsein, sich immer wieder auf Veränderungen einzustellen. Gute Vorsätze können dabei helfen.“ Dafür biete sich die Zeit „zwischen den Jahren“ ebenso an wie die Ferien- und Urlaubszeit. Es käme jedoch darauf an, Maß zu halten, um sich nicht selbst zu überfordern und so das Scheitern zu programmieren. „Gute Vorsätze wollen gut überlegt sein.“
Als Beispiel nannte Kähler, dass viele Menschen Missstände und Ungerechtigkeiten sehen, sich aber nur im Stillen aufregen und dies nicht aussprechen. Das gelte auch für zwischenmenschliche Beziehungen. „Wenn uns etwas nicht gefällt und wir wollen, dass es nicht bleibt, wie es ist, brauchen wir in der Gesellschaft und in unseren privaten Beziehungen das offene Gespräch.“ Die Bibel fordere uns auf: „Tu deinen Mund auf für die Stummen.“ Wer die Dinge beim Namen nenne, wage zugleich den ersten Schritt, Neuland zu gewinnen. So könnten viele kleine Leute mit ihren guten Vorsätzen tatsächlich die Welt verändern. Ebenso wichtig sei es, die offenen Worte anderer Menschen ernst zu nehmen und nicht achtlos zu überhören. Eine Erwartungshaltung, die sich gegenüber Kritik und Ideen aufgeschlossen zeige, schütze davor, auf der Stelle zu treten.
Allerdings hielten wir, so der Bischof, das Leben nicht in der Hand. „Unser Leben hält Überraschungen bereit. Manche Begebenheit und Begegnung kann uns bereichern, manche Sorge kann uns verunsichern. Ob Kirchenmitglied oder nicht: Es tut gut, die Hände zu falten und dankbar zu sein für Gesundheit und geschenktes Leben oder um Tapferkeit zu bitten, wenn sich Träume nicht erfüllen. So wünsche ich allen Thüringerinnen und Thüringern, dass sie die Hilfe Gottes im Jahr 2007 wahrnehmen und darauf vertrauen können.“
Bei Rückfragen: Ralf-Uwe Beck, 03691-212887 oder 0172-7962982