PM 10 | 28.01.2006
Bischof Kaehler zum Tod von Johannes Rau
Landesbischof Christoph Kähler zum Tod von Johannes Rau
„Schwerste Stunde seines politischen Lebens in Erfurt erlebt:
Christliches Menschenbild mitten in unsere Unsicherheit gesetzt“
Zum Tod des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau äußerte sich Christoph Kähler, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen: „Johannes Rau hat die schwerste Stunde seines politischen Lebens – wie er selbst sagte – in Erfurt erlebt. Er hat mit seiner Rede während der Trauerfeier für die Opfer des Massakers am Gutenberg-Gymnasium viele Menschen getröstet und gleichzeitig das christliche Menschenbild mitten in unsere Unsicherheit gesetzt. Unvergessen wird mir sein, wie er sagte ‚Was immer ein Mensch getan hat, er bleibt ein Mensch’.“
Kähler würdigte Rau als bekennenden Christen, der auch in seinem politischen Leben stets als Christ erkennbar geblieben und engagiert für eine freiheitliche und soziale Demokratie eingetreten sei. Berührt habe Rau auch immer wieder durch sein Verhältnis zur Bibel: „Johannes Rau hat die biblische Botschaft, die Welt als verbesserlich zu betrachten, als politischer Mensch gelebt. Dabei haben ihn auch sein Humor und seine protestantische Gelassenheit, mit den Unzulänglichkeiten des Lebens fertig zu werden, nicht verlassen.“
„Wir trauern um ‚Bruder Johannes Rau’ und bleiben ihm über seinen Tod hinaus dankbar.“
Bei Rückfragen: Ralf-Uwe Beck, 03691/212887 oder 0172/796298