PM 64 | 14.05.2013
Christen feiern zum Pfingstfest den Geburtstag ihrer Kirche

Gottesdienste an Westernbahnhof, Skihütte oder Drachenflieger-Flugplatz
Orgelsommer wird in Altenburg und Weimar eröffnet

Das bevorstehende Pfingsten ist für Christen nicht nur ein verlängertes Wochenende: Sie feiern den Geburtstag ihrer Kirche und den Beginn der Verbreitung der christlichen Botschaft. Das Fest bildet damit nach Weihnachten und Ostern den dritten Höhepunkt im Kirchenjahr.

Zu Pfingsten werden in vielen Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) regionale Traditionen bewahrt. So gibt es in einigen Orten noch Pfingstgesellschaften, die alte Bräuche pflegen. Für Gottesdienste im Grünen schließen sich meist mehrere Kirchengemeinden zusammen. Zudem finden am Pfingstwochenende häufig Konfirmationen, Trauungen und Taufen sowie Kirchenkonzerte statt. Einige Kirchengemeinden laden zu gemeinsamen Wanderungen ein.

Hintergrund:
Im Neuen Testament der Bibel wird erzählt, dass der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger herabkam, als sie 50 Tage nach der Auferstehung von Jesus zum jüdischen Pfingstfest (Schawuot) in Jerusalem versammelt waren. „Und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an, zu predigen in anderen Sprachen“, heißt es in der Apostelgeschichte. Die Fähigkeit der Jünger, in allen Sprachen zu sprechen und alle Sprachen zu verstehen, wird als „Pfingstwunder“ bezeichnet. Durch den Heiligen Geist handelt Gott in der Welt und teilt sich den Menschen mit. Ein bekanntes Zeichen dafür ist eine fliegende Taube, die deshalb sehr häufig auf Bildern zum Pfingstthema zu sehen ist. Der Name Pfingsten geht zurück auf das griechische Wort „pentekoste“ (der fünfzigste), weil das Fest fünfzig Tage nach Ostern gefeiert wird. Damit endet gleichzeitig die Osterzeit.

Höhepunkte evangelischer Kirchengemeinden zu Pfingsten in Thüringen:
Ein Gottesdienst im Grünen wird zum Beispiel am Pfingstsonntag an der Prinzenbuche bei Troistedt und als 10-jähriges Jubiläum auf dem Westernbahnhof in Kleinbodungen gefeiert. Eine achtzigjährige Tradition hat der Gottesdienst am Pfingstmontag an der Kirchenruine im Würzbachgrund bei Langenorla. Gestaltet wird er vom Kirchen- und Posaunenchor, eine Taufe ist integriert. Im Gottesdienst am Pfingstmontag auf dem Jenaer Marktplatz wird die Charta Oecumenica öffentlich unterzeichnet, außerdem ist ein Clown zu Gast. Weitere Open-Air-Gottesdienste gibt es am Pfingstmontag in Sonneberg-Steinbach im Michaelispark unterm Michaeliskreuz, in Erfurt an der Cyriak-Kapelle, in der Klosterruine Paulinzella, im Wald bei Wünschendorf-Mosen (Landkreis Greiz), auf dem Drachenflieger-Flugplatz bei Mihla, an der „Ruhlaer Skihütte“, auf dem Großen Hörselberg, im Waldstadion Mäbendorf, in Bad Salzungen auf dem Gelände an der Kapelle St. Wendel, im Altensteiner Park bei Bad Liebenstein, in Großbreitenbach am Denkmal für den Fürsten Karl-Günther, für den Kirchenkreis Waltershausen-Ohrdruf Am Kandelaber in Altenbergen und im Schlosspark Winterstein sowie bei Weimar an der Windmühle Klettbach, an dem Steinkreuz in Spaal und an der Waldbühne Legefeld.

Außerdem gibt es zum Pfingstfest besondere musikalische Angebote. Bereits am 17. Mai (20 Uhr) wird im Kloster Volkenroda zu Jazz & Swing mit Jochen Polatzky eingeladen. Ein Orgel-Chor-Konzert mit Gottfried Preller und dem Christophorus Kinder- und Jugendchor Altensteig findet am 18. Mai (19.30 Uhr) in der Arnstädter Bachkirche statt. Am 19. Mai (17 Uhr) gibt es in der Altenburger Schlosskirche das Eröffnungskonzert des Orgelsommers mit Werken von Rossi, Buxtehude, Krebs und Rink mit Hartmut Leuschner-Rostoski aus Bayreuth und in der Weimarer Herderkirche (18 Uhr) das Eröffnungskonzert des Weimarer Orgelsommers mit Johannes Kleinjung. In der Eisenacher Georgenkirche ist am 19. Mai ein Orgelkonzert (16 Uhr) und am 20. Mai (10 Uhr) ein Kantaten-Gottesdienst geplant.

In der St. Matthäuskirche zu Romschütz (Landkreis Altenburger Land) wird am Pfingstmontag die Poppe-Orgel eingeweiht (14 Uhr). Um 15 Uhr ist ein Orgelkonzert mit Vorstellung der Register mit Organist Georg Wendt aus Halle geplant, anschließend gibt es Kaffee und Kuchen. Die Orgel wurde 1824 von Christian Friedrich Poppe Junior aus Stadt Roda erbaut. Sie wurde in drei Bauabschnitten restauriert und in Teilen rekonstruiert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 43.300 Euro, Fördermittel gab es von der Landeskirche, der Denkmalpflege und dem Freistaat Thüringen.

In vielen Kirchengemeinen wird zu Pfingsten die Konfirmation gefeiert. Zum Teil beteiligen sich Eltern an der Ausgestaltung der Gottesdienste. So werden sie am Pfingstsonntag in Rudolstadt den Projektchor „Eltern singen für die Konfis“ bilden. In Kraftsdorf übernehmen sie im Festgottesdienst zum Thema Kirchenschiff Teile der Predigt und schlüpfen in Rollen wie Smutje, Navigator, Ausguck. Außerdem haben sie eine Elternband gebildet (Saxophon, Gitarre, Piano, Mundharmonika, Gesang), zu hören ist ebenso der Gospelchor der Gemeinde.

Hinweis an die Redaktionen: Anbei finden Sie eine Übersicht von ausgewählten Pfingst-Terminen in Thüringen sowie Fotos der restaurierten Poppe-Orgel in Romschütz.

Pfingsttermine (PDF, 15 KB)

Download:
Poppe-Orgel 1
(JPG, 936 KB)











Download:
Poppe-Orgel 2
(JPG, 928 KB)

RÜCKFRAGEN

Susanne Sobko, 0162-2048755

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