PM 78 | 19.07.2010
Eisenacher Superintendentin soll leitende Funktion im Weltbund übernehmen

Sechs Delegierte der EKM fahren morgen zur Vollversammlung

Die Superintendentin aus Eisenach in Thüringen, Martina Berlich, kandidiert für den Rat des Lutherischen Weltbundes (LWB). Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) kann damit einen der sechs deutschen Plätze besetzen. Berlich fährt morgen (20. Juli) mit fünf weiteren Delegierten der EKM zur Elften Vollversammlung des LWB in Stuttgart. Bis zum 27. Juli tagen 418 Delegierte der 140 Mitgliedskirchen aus 79 Ländern. Das Treffen findet erstmals seit 1952 wieder in Deutschland statt.

Martina Berlich sieht ihre Kandidatur als große Ehre an. Sie will in ihrer Funktion die lutherischen Traditionen Thüringens in den LWB einbringen. „Gerade in der Lutherdekade ist die enge Verbindung zur lutherischen Weltfamilie für uns Christen in Luthers lieber Stadt Eisenach und in der Wartburgregion eine große Chance, das Erbe der Reformation neu zu entdecken. Von meiner Arbeit im LWB erwarte ich Synergien für das, was uns in der EKM beschäftigt“, sagt die 47-Jährige.

Die Vollversammlung steht unter dem Motto der Vaterunser-Bitte „Unser tägliches Brot gib uns heute“. Die Delegierten der EKM wollen sich insbesondere für die Themen Klimawandel, Bewahrung der Schöpfung, weltweite Gerechtigkeit, Gleichberechtigung von Männern und Frauen sowie Nachhaltigkeit stark machen.

Martina Berlich zu ihrer Kandidatur:

1984 habe ich als Jugenddelegierte der Thüringer Kirche die VII. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes in Budapest miterlebt. Das war die erste Vollversammlung in Osteuropa hinter dem Eisernen Vorhang. Ich war damals 21 und Theologiestudentin. Diese Erfahrung hat mich für mein ganzes Leben geprägt und mit dem Lutherischen Weltbund verbunden. Als DDR-Bürgerin Teil einer Gemeinschaft aus aller Welt zu sein, die großzügige Gastfreundschaft der ungarischen Lutheraner zu genießen, die Pressefreiheit westlicher Journalisten kennenzulernen sowie mitzuerleben, dass die VII. Vollversammlung in Budapest sich gezwungen sah, die Mitgliedschaft der lutherischen Kirchen im südlichen Afrika wegen der Apartheid ruhen zu lassen – das alles hat mich nachhaltig beeindruckt.

Ich freue mich, dass ich nun nach 26 Jahren als Delegierte der EKM wieder an einer Vollversammlung des LWB teilnehmen kann. Als ich gebeten wurde, für die EKM für den Rat des LWB zu kandidieren, habe ich sofort zugesagt.

Es ist eine große Ehre, dass mich meine Kirche für diese Aufgabe ausgewählt hat. Und es ist auch eine große Ehre für die EKM, dass unsere junge Kirche, die erst seit kurzem Mitglied des LWB ist, einen der sechs deutschen Plätze im Rat besetzen darf. Das ist besonders wichtig, da die EKM aus der Fusion einer lutherischen und einer unierten Kirche hervorgegangen ist.

Als Superintendentin des Evang.-Luth. Kirchenkreises Eisenach-Gerstungen liegt es mir sehr am Herzen, die lutherischen Traditionen Thüringens in die EKM und den LWB einzubringen. Gerade in der Lutherdekade ist die enge Verbindung zur lutherischen Weltfamilie für uns Christen in Luthers lieber Stadt Eisenach und in der Wartburgregion eine große Chance, das Erbe der Reformation neu zu entdecken. Von meiner Arbeit im LWB erwarte ich Synergien für das, was uns in der EKM beschäftigt. Meine Kandidatur für den Rat verstehe ich darum als „JA zu Luther“, das meinem Engagement als Superintendentin der Wartburgregion in der Lutherdekade entspricht.

Die Delegierten der EKM:

  • Ilse Junkermann, 53 Jahre, Landesbischöfin der EKM
  • Maria Krieg, 48 Jahre, Pfarrerin in Jena-Lobeda
  • Martina Berlich, 47 Jahre, Superintendentin in Eisenach
  • Marc Villwock, 22 Jahre, Student für Chemie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und Mitglied im Landesjugendkonvent der EKM
  • Steffen Binder, 47 Jahre, selbstständiger Architekt in Naumburg/Saale, Landessynodaler, ordinierter Prädikant
  • Marita Krüger, 60 Jahre, Regionalbischöfin für den Propstsprengel Meiningen-Suhl

Hintergrund:
Der LWB ist eine globale Gemeinschaft von christlichen Kirchen lutherischer Tradition. 1947 in Lund (Schweden) gegründet, zählt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen in 79 Ländern, denen rund 68,5 Millionen Christen angehören. Das Sekretariat befindet sich in Genf unter der Leitung von Generalsekretär Pfarrer Dr. Ishmael Noko. Präsident des Lutherischen Weltbundes ist Bischof Mark S. Hanson aus den USA. Als Schatzmeister fungiert Peter Stoll aus Deutschland. Der LWB handelt im Namen seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, wie ökumenische und interreligiöse Beziehungen, Theologie, Not- und Katastrophenhilfe, internationale Angelegenheiten und Menschenrechte, Kommunikation sowie Missions- und Entwicklungsarbeit.

Weitere Informationen im Internet: www.lwb-vollversammlung.org

Hinweis an die Redaktionen:
Bilddateien von Martina Berlich zum Download und zur kostenfreien Veröffentlichung (Fotos: Gerhard Seifert).

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sup_martina_berlich.jpg
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martina_berlich.jpg
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RÜCKFRAGEN

Martina Berlich, 0173-8385168

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