PM 167 | 10.11.2011
EKM investiert Geld in ethisch nachhaltige Anlagen

„Ökonomische Aspekte bei Geldanlage um ethische Sicht erweitern“

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) wird das landeskirchliche Kapitalvermögen in Zukunft in ethisch nachhaltige Geldanlagen investieren. Dafür hat das Kollegium des Landeskirchenamtes eine Richtlinie beschlossen, die Ausschluss- beziehungsweise Positivkriterien für die Kapitalanlagen festlegt. Die EKM ist damit eine der ersten der 22 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die mit ihrer Richtlinie einen von der EKD herausgegebenen Leitfaden für eine ethisch nachhaltige Geldanlage umsetzt.

„Mit der Richtlinie wollen wir verhindern, dass nur die ökonomischen Aspekte bei der Geldanlage zählen und die Wirkungen auf Umwelt, Mitwelt und Nachwelt zu kurz kommen. Dabei soll die Ökonomie nicht außer Kraft gesetzt werden. Das berühmte magische Dreieck für Geldanlagen aus Rendite, Liquidität und Sicherheit erweitern wir zum Viereck, indem der Aspekt Nachhaltigkeit hinzukommt“, so Oberkirchenrat Stefan Große, Finanzdezernent der EKM.

Die Ausschlusskriterien legen fest, an welchen Anlagen die EKM unter ethischen Gesichtspunkten nicht teilhaben will. Dazu zählen beispielsweise Unternehmen, die geächtete Waffen oder gentechnisch verändertes Saatgut herstellen. Tabu sind auch Unternehmen, deren Produkte bei übermäßigem Konsum eine Suchtgefahr darstellen, wie Tabak oder nicht staatlich kontrolliertes Glücksspiel sowie Firmen, die durch Produkte die Menschenwürde derart verletzen, dass sie Personen verunglimpfen oder erniedrigt darstellen. Im Rentenmarkt werden darüber hinaus Anleihen von Staaten ausgeschlossen, die die Todesstrafe praktizieren oder nach der Definition von Transparency International als korrupt einzustufen sind.

Da die Auflistung und Anwendung von Positivkriterien einen aufwendigen Auswahlprozess voraussetzt, nutzt die EKM hierfür die Erfahrung spezialisierter Anbieter oder wählt Anlageformen, die konzeptionell durch einen ethisch nachhaltigen Ansatz gesteuert sind. Außerdem möchte die EKM zukünftig ihre Aktionärsrechte stärker wahrnehmen.

RÜCKFRAGEN

Stefan Große, 0162-2148172

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