PM 26 | 18.03.2010
EKM-Landessynode mit Rede von Landesbischöfin Junkermann eröffnet

Synode tagt bis Samstag (20.3.) in Bad Sulza

Mit dem Bericht von Landesbischöfin Ilse Junkermann hat am heutigen Donnerstagnachmittag (18.3.) die dreitägige Sitzung der Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) im thüringischen Bad Sulza begonnen.

In ihrer Rede unter dem Titel „Ein geselliger Gott freut sich an einer geselligen Kirche“ hat die Landesbischöfin vor dem 83-köpfigen Kirchenparlament Impulse für das Schwerpunktthema der sechs Jahre dauernden Legislatur „Als Gemeinde unterwegs“ gegeben. So wirbt Junkermann für eine offene Kirche, „die bereit ist, aus (einer) geschlossenen oder geschlossen wirkenden Gemeinschaft herauszugehen“. Die „Kirche für andere“ müsse weiterentwickelt werden zu einer „Kirche mit anderen“. Dabei gelte es, von den Menschen her zu denken und dem nachzugehen, was sie brauchen, nicht von dem her, was „meine Botschaft“ ist. Kirche dürfe und solle aus sich herausgehen und „kein Verein von untereinander Gleichgesinnten sein“: „Geselligkeit braucht Vielfalt und im besten Fall Freude am anderen, in jedem Fall Respekt vor dem Anderssein des Anderen.“

Notwendig sei ein geselliger Tag in der Woche: „So ist der Sonntag und sein Schutz für uns unaufgebbar. ... Der Sonntag gibt uns eine Ahnung davon, dass Menschsein mehr ist als Arbeiten, Geld verdienen, sich sein Leben verdienen. ... Er gibt uns eine Ahnung von einem anderen Menschsein und einer anderen Welt, von einer Welt ohne Leid und Geschrei und Schmerz ... Das mag eine Wirkung haben, dass wir uns einsetzen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.“

Die Landesbischöfin verwies in ihrem Bericht auch darauf, dass für eine gelingende Gemeinschaft zwischen allen Menschen die Gesellschaften nicht über ihre Grenzen hinaus leben dürfen. Auf der westlichen Nordhalbkugel der Erde zeige sich, wie die Gesellschaften „die Lebensgrundlage anderer Menschen und Völker und wie sie ihre eigene Lebensgrundlage und die kommender Generationen zerstören oder zu zerstören drohen.“ Als Beispiel nannte sie den Klimawandel und den Schuldenberg. „Eine Ethik des Genug ist Voraussetzung für eine Qualität von Leben, die das Glück nicht darin verheißt, dass der Konsumgüterverbrauch endlos gesteigert werden kann.“ Vielmehr gehe es um eine Qualität von oben, die von gelingender Gemeinschaft geprägt sei. Junkermann kündigte für 2011 eine Kampagne der EKM zum Thema „Lebenswandel – Klimawandel“ an.

Am heutigen Donnerstagabend (18.3.) steht der Personalbericht auf der Tagesordnung der Synode, am morgigen Freitag (19.3.) ein Bericht der Bildungskammer zu den Perspektiven der Gemeindepädagogik. Außerdem werden die Synodalen am Freitag über die zukünftigen Schwerpunkte in der Gemeindearbeit diskutieren. Das Kirchenparlament hat zudem am Samstag (20.3.) einen Stellvertreter von Präses Wolf von Marschall zu wählen.

Hinweis für die Redaktionen:
Die Tagung der Landessynode im "Hotel an der Therme" in Bad Sulza ist öffentlich, Sie sind herzlich eingeladen. Alle Synodenunterlagen, auch einen Ablaufplan, finden Sie auf dieser Internetseite: 4. Tagung der Landessynode der EKM

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59 12 85 75 oder Ralf-Uwe Beck, 0172-79 62 982

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