PM 41 | 01.04.2006
EKM Synode beendet Tagung
Bildungskonzept beschlossen - Bildungsnetzwerke in Regionen gründen
Klärung der Standortfrage für Kirchenamt startet
Gesetz zur Wahl von Gemeindeleitungen verabschiedet
Am dritten und letzten Sitzungstag der Synode der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM) befassten sich die 80 Kirchenparlamentarier mit der Fortentwicklung der mitteldeutschen Kirchenföderation. Außerdem verabschiedeten sie ein Bildungskonzept sowie ein Gesetz für die Wahl der Gemeindeleitungen in der EKM (1.04.). Am Nachmittag werden die Synodalen von Kirchenprovinz Sachsen und Thüringer Landeskirche ihre diesjährigen Beratungen, die im Diakoniewerk
Halle stattfanden, mit einer Andacht beenden.
Der Fahrplan zur Weiterentwicklung der Föderation sieht vor, dass in den kommenden Monaten die Klärung der Standortfrage für das EKM-Kirchenamt vorbereitet wird. In einer Machbarkeitsstudie werden neben Erfurt und Halle auch die bisherigen Standorte Eisenach und Magdeburg als zukünftige Einzel-Standorte für die gemeinsame oberste Verwaltung in den Blick genommen. In die Überprüfungen einbezogen wird auch die Beibehaltung des Konzepts eines Kirchenamts in zwei Städten. Im November 2006 werden die Synoden der Kirchenprovinz Sachsen und der Thüringer Landeskirche abschließend über die Standortfrage entscheiden. Der Beschluss über die mögliche Vereinigung der Thüringer Landeskirche mit der Kirchenprovinz Sachsen ist ebenfalls für die Herbsttagungen der beiden Landessynoden vorgesehen. Es sei allerdings nicht ausgeschlossen, dass die Klärung des Zusammenschlusses zu einer Kirche auf das Frühjahr 2007 vertagt werden müsse, so der Vizepräsident und Rechtsdezernent des EKM-Kirchenamts, Dr. Hans-Peter Hübner. "Der Entscheidung zur Bildung
einer 'Vereinigten Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland' muss die Einigung über die zukünftige Gestalt der 'Mittleren Ebene' in der EKM vorangehen." Die Beschlussfassung zu dieser zukünftigen Leitungs-, Verwaltungs- und Finanzstruktur der Kirchenkreise in der EKM ist im Föderations-Fahrplan für den März 2007 angesetzt. "Ob wir zum Jahr 2009 auf eine gemeinsame Kirche zugehen oder eine Föderation bleiben, können wir erst beschließen, wenn diese Strukturfragen geklärt sind", sagt Brigitte Andrae, EKM-Kirchenamtspräsidentin.
Die von der EKM-Synode verabschiedete Bildungskonzeption soll nun an der kirchlichen Basis weiter diskutiert werden. Das 100-seitige Papier markiert das Thema Bildung als eine Kernaufgabe der mitteldeutschen Kirchenföderation. "Bildung hat das ganze Leben im Blick. Sie gehört zum Wesen von Christentum und Evangelischer Kirche", sagt Oberkirchenrat Christhard Wagner, Bildungsdezernent der EKM. "Eine Kirche der Reformation braucht mündige Menschen. Mündigkeit und
Kommunikationsfähigkeit sind nur über Bildung zu haben." Die EKM-Bildungskonzeption enthält eine Bestandsaufnahme aller
Bildungseinrichtungen in der Föderation und skizziert Aufgaben für die Bildungsarbeit in den nächsten Jahren. Außerdem regt das Konzept die Gründung regionaler Bildungsnetzwerke an. In diesen sollen Kindertagesstätten, Jugendarbeiter und Schulbeauftragte ebenso zusammen arbeiten wie Erwachsenenbildner und die evangelische Familienarbeit. Die
Föderationssynode beschloss außerdem die Einrichtung einer Bildungskammer, die den Fortgang der EKM-Bildungsoffensive begleiten und in drei Jahren mit einem Bildungsbericht auswerten soll.
Mit dem verabschiedeten Gemeindekirchenratswahlgesetz sind die Wahlen der Gemeindeleitungen für die gesamte EKM neu und einheitlich geregelt. Danach sind bei den anstehenden Neuwahlen im Herbst 2007 alle Kirchenmitglieder wahlberechtigt, die das 14. Lebensjahr vollendet haben und zum Abendmahl zugelassenen sind. Wählbar ist jedes Kirchenmitglied ab dem 18. Lebensjahr. Zu einem Gemeindekirchenrat gehören mindestens vier, maximal 14 Mitglieder -je nach Größe einer Kirchgemeinde. Nicht mehr als die Hälfte der Mitglieder darf hauptamtlich bei der Kirche beschäftigt sein. Die Legislaturperiode der Vorstände in den Gemeinden der Kirchenprovinz Sachsen und der Thüringer Landeskirche ist auf sechs Jahre festgelegt.
Hinweise für die Redaktionen: Unterlagen zu beiden Synoden sind im Internet unter www.ekmd-online.de eingestellt (Pfad: Unsere Kirchen > Synoden).
Halle an der Saale -- 1. April 2006