PM 48 | 07.06.2005
Erste komplette Inventur von 4842 Hektar Kirchenwald
Erste komplette Inventur von 4.842 Hektar Kirchenwald
„Forsteinrichtung“ ist Grundlage für nachhaltige Forstwirtschaft
Am heutigen Mittwoch ist der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen eine komplette Bestandsaufnahme ihrer kirchlichen Waldflächen übergeben worden. Für die sogenannte Forsteinrichtung sind von der Ostdeutschen Gesellschaft für Forstplanung mit Sitz in Sachsen die Flächen mit dem Baumbestand, der jährliche Holzzuwachs, die Baumarten und Altersklassen inventarisiert worden. Danach belaufen sich die mehr als 2.000 kirchlichen Waldgrundstücke auf 4.842 Hektar. Davon verfügt die Landeskirche über 2.317 Hektar. 2.525 Hektar sind im Besitz von rund 350 der insgesamt 1.369 Kirchgemeinden.
Auf 44 Prozent der Waldfläche wachsen Fichten, auf 29 Prozent Kiefern und jeweils auf sieben Prozent Eichen und Buchen. Der Holzvorrat liegt bei 308 Festmetern pro Hektar. Die Forsteinrichtung geht von einem jährlichen Zuwachs von etwa neun Festmetern pro Hektar aus. Geplant wird, jährlich sechs Festmeter pro Hektar einzuschlagen.
„Nur mit der Forsteinrichtung können wir exakt planen und das Prinzip der nachhaltigen Forstwirtschaft einlösen: Wir werden nicht mehr Holz einschlagen als jährlich nachwächst“, erläutert Karsten Spinner, Forstreferent der Thüringer Landeskirche. „Der Kirchenforst ist in gutem Zustand. Unser Holzvorrat und Holzzuwachs pro Hektar liegt leicht über dem Thüringer Mittel. Das verspricht auch weiterhin eine einträgliche Bewirtschaftung.“
Die Forsteinrichtung wird in der Regel alle zehn Jahre ausgearbeitet. Sie dient als Planungsgrundlage für die Holznutzung und die Bestandspflege. Für die Thüringer Landeskirche ist es die erste Forsteinrichtung seit der Wende. Angesichts der extremen Kleinflächigkeit des Kirchenwaldes war die Forsteinrichtung enorm aufwändig und hat drei Jahre in Anspruch genommen. Der Kirchenwald wird im Auftrag der Landeskirche von den staatlichen Forstämtern betreut.
„Mit der Forsteinrichtung haben wir eine Planungslücke geschlossen. Mit dem nun solide geplanten Holzeinschlag können wir auch weiterhin mit Einnahmen von rund 200.000 Euro im Jahr rechnen. Der Betrag wird ausschließlich für Gehälter eingesetzt“, so Oberkirchenrat Stefan Große, verantwortlich für den Kirchenforst. Die Kirchgemeinden verwenden die Einnahmen aus dem Holzeinschlag für Projekte vor Ort.
Bei Rückfragen:
Karsten Spinner, 03691-678 366 oder 0173-8508408