PM 60 | 07.06.2005
Erster Lutherischer Weltkonvent tagte vor 80 Jahren
Erster Lutherischer Weltkonvent tagte vor 80 Jahren in Eisenach:
Beginn der weltweiten Vernetzung der lutherischen Kirchen
Am 19. August jährt sich zum 80. Mal das erste Treffen des Lutherischen Weltkonventes in Eisenach. Die 144 Delegierten aus Kirchen in 22 Ländern berieten bei ihrem ersten weltweiten Treffen Fragen des lutherischen Bekenntnisses, der Ökumene und praktische gegenseitige Hilfe. Die Anregung für die vom 19. bis 24. August 1923 dauernde Tagung im Hotel Fürstenhof ging vom Nationalen Lutherischen Rat in den USA aus. Dieser hatte durch seine materielle Hilfe nach dem Ersten Weltkrieg die weltweite Zusammengehörigkeit der lutherischen Kirchen unterstrichen.
Mit der Eisenacher Tagung, auf der ein Exekutivkomitee für die ständige Arbeit gewählt wurde, gelang der Anfang für eine dauerhafte weltweite Vernetzung der lutherischen Kirchen. Der zweite Weltkonvent tagte 1929 in Kopenhagen, der dritte 1935 in Paris. Aus dem Lutherischen Weltkonvent ist 1947 der Lutherische Weltbund hervorgegangen. Wiederum gaben die umfangreichen Hilfsmaßnahmen für notleidende Gebiete während und nach dem Zweiten Weltkrieg den Anstoß, eine engere Verbindung einzugehen. Heute gehören zum Lutherischen Weltbund 136 Kirchen in 76 Ländern, darunter auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen. Der Lutherische Weltbund vertritt 61,7 der weltweit rund 65,4 Millionen Luthe-ranerinnen und Lutheraner. Im Juli hat die Zehnte Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes mit 400 Delegierten im Kanadischen Winnipeg getagt.
Die Eisenacher Zeitung am 20. August 1923: „...die Versammlung, die hier tagen wird, tritt geschlossen auf den Plan, um Leben und Zukunft zu bejahen in der Kraft des Christusglaubens.“
Die Eisenacher Tagespost würdigt am 27. August 1923 das Ergebnis der Tagung, „...nämlich den einmütigen Beschluß einer organisatorischen Zusammenfassung aller Kirchen der Erde, die sich lutherisch bekennen. In der Tat, ‚ein welt- und kirchengeschichtliches Ereignis’“.
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