Pressestelle Thüringen

1000 Euro Spenden dank Losbude, Benefizkonzert und Orgelpfeife
Anmeldestopp wegen Teilnahmerekord für Fundraisingtag in Jena

Den ersten „Mitteldeutschen Fundraisingpreis“ erhält ein 13-Jähriger: Fritz Wachsmuth aus Ostthüringen wird für seinen Einsatz für die Orgel der Kirche in seinem Heimatort Garbisdorf (Altenburger Land) ausgezeichnet. Die Preisverleihung erfolgt am 1. März zum Mitteldeutschen Fundraisingtag an der Fachhochschule Jena. In diesem Jahr gibt es einen Teilnehmer-Rekord: Bisher liegen mehr als 180 Anmeldungen vor, so dass erstmals ein Anmeldestopp beschlossen werden musste. Zum Programm gehören zahlreiche Workshops, unter den Referenten ist bei­spielsweise die international tä­tige Business-Etikette-Trainerin Kirstin Koschani-Bongers.

Der Preis ist mit 400 Euro dotiert, außerdem wird eine Keramik-Statue mit dem Titel „Der gute Geist“ verliehen. Preisträger Fritz Wachsmuth ist musikbegeistert, er spielt selbst Flöte, Klavier und Orgel. Bei einem Konzert erfuhr er vom schlechten Zustand der Orgel in der Kirche Garbis­dorf. Seit seinem neunten Lebensjahr sammelt er deshalb Spenden für das reparaturbedürftige Instrument. Dabei wurde er immer professioneller. So hat er Lose auf dem Dorffest verkauft, er gab Benefizkonzerte und in der Kirche stellte er eine Orgelpfeife für Spenden auf. Bisher hat er mehr als tausend Euro gesammelt. Außerdem hat er mit seinem Engagement viele andere Men­schen auf die nötige Sanie­rung der Orgel aufmerksam gemacht.

Warum Fritz Wachsmuth als Preisträger ausgewählt wurde? Doris Voll vom Thüringer Fundrai­singforum: „Er engagiert sich ohne Gegenleistung, ist kreativ, übernimmt Verantwortung und motiviert mit seinem Engagement zum Spenden. Besonders hat uns beeindruckt, dass er versucht, das Unmögliche möglich zu machen. Er hat nicht darüber nachgedacht, ob er es schafft, das Geld für die Restaurierung zusammen zu bringen – er hat einfach losgelegt und alle mitgerissen. Damit gelang ihm, was andere anfangs belächelt haben. Gut fanden wir auch, dass er genau überlegt hat, was er kann, und dementsprechend seine Fähigkeiten einsetzen konnte. Und wenn er etwas allein nicht hinbekam, dann holte er andere ins Boot“.

Doris Voll informiert, dass der Fundraisingpreis nun in jedem Jahr verliehen werden soll. „Wir wollen Menschen auszeichnen, die ehrenamtlich Fundraising machen. Menschen die dabei erfolg­reich sind, die sich nicht entmutigen lassen. Menschen, die spannende Aktionen starten und mit Begeisterung loslegen. Menschen, die Verantwortung übernehmen anstatt darauf zu bestehen, dass sie nicht zuständig sind.“

Der Fundraisingtag beginnt um 9.30 Uhr und endet um 17 Uhr. Ganztags-Workshops laufen zu den Themen „Einführung ins Fundraising“, „Hier geht‘s zu Presse, Funk & Fernsehen“ sowie „Schreiben ist Gold – Mit Briefen erfolgreich Spender werben“. Auch das Programm der Workshops am Vor- und Nachmittag ist vielseitig. So berichtet die Psychologin Irena Ebert, wie der Leidenschaftsfunke gezündet werden kann, Kirstin Koschani-Bongers lehrt Business-Eti­kette und Steuerberater Thorsten Lingmann informiert über Kostenplanung und Kostenüberwa­chung. Einige weitere Themen: „Fundraising für Kinder- und Jugendhilfe, Kitas & Schulen“, „Fundrai­sing von und mit Ehrenamtlichen“, „Fördervereine erfolgreich gründen und führen“ und „Präsen­tationen & Präsentieren im Fundraising“.

Hintergrund:
Mit Hilfe des Fundraising werden Unterstützer für gemeinnützige Projekte und Organisationen ge­wonnen. Nicht nur über die Einwerbung von Spendengeldern – es geht auch darum, die Begeis­terung und den Gemeinsinn von Menschen zu wecken sowie am Leben zu erhalten. Fundraising ver­steht sich als „Kunst, Gunst zu gewinnen“, ist also vor allem Kommunikation. Die Bezeich­nung geht auf die englischen Begriffe „fund“ (für Schatz oder Kapital) und „to raise“ (heben oder be­schaffen) zurück.

Der Fundraisingtag im Internet: www.mitteldeutscher-fundraisingtag.de

Hinweis an die Redaktionen: Der Mitteldeutsche Fundraisingpreis vom FundraisingForum und der Volksbank Saaletal GmbH wird um 16.30 Uhr in der Fachhochschule in Jena (Haus 5, 3. Etage) verliehen. Sie sind dazu herzlich eingeladen.