PM 53 | 27.05.2010
Erstes Treffen für Kirchbauvereine in Thüringen
BEI RÜCKFRAGEN
Bernd Rüttinger, 0162-2148560Nur noch zwei Prozent der Kirchen sind unbenutzbar
In Thüringen findet am 29. Mai im Augustinerkloster in Gotha erstmals ein Treffen der evangelischen Kirchbauvereine statt. Dazu werden etwa 80 Teilnehmer erwartet. Geleitet wird die Tagung von Kirchenoberbaurat Bernd Rüttinger und Propst Reinhard Werneburg, Westthüringer Regionalbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Am 19. Juni findet das Treffen für die Kirchbauvereine aus Sachsen-Anhalt in Halle statt.
128 Kirchbauvereine gibt es in Thüringen. „Die Mitglieder setzen sich ehrenamtlich für den Erhalt, die Restaurierung und Sanierung der Kirchen mit ihren wertvollen Ausstattungen ein. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für die Kulturlandschaft Thüringens. Mit dieser Tagung möchte die Landeskirche die Arbeit der Vereine würdigen und ihnen für ihr Engagement danken“, sagt Propst Reinhard Werneburg.
Zum Programm des Treffens gehören ein Vortrag von Prof. Klaus Raschzok zum Thema „Die Sprache des Kirchenraumes“ sowie drei Workshops. Dabei geht es um praktische Fragen der Kirchensanierung sowie die Beschaffung der notwendigen Finanzmittel. Darüber hinaus können die Vereinsmitglieder ihre Erfahrungen austauschen. Als Gäste werden Ministerialrat Stefan Biermann vom Thüringer Bauministerium und Dr. Sven Ostritz, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, sowie die Baureferenten der EKM für das Bundesland Thüringen erwartet.
In Thüringen gibt es etwa 1940 Kirchen der EKM. Aufgrund der jahrzehntenlangen fehlenden Baukapazitäten zu DDR-Zeiten ist die Sanierung seit der Wende mit enormen Anstrengungen verbunden. Der Bauzustand verbessert sich jedoch kontinuierlich – waren 1990 noch zehn Prozent der Kirchen in Thüringen unbenutzbar, so sind es derzeit nur noch etwa zwei Prozent. Der Anteil kirchlicher Mittel hat sich bei annähernd gleichem Bauvolumen ständig erhöht. So betrug das Brutto-Bauvolumen im Jahr 2009 sechzehn Millionen Euro. Der Anteil kircheneigener Mittel (Kirchengemeinden und Landeskirche) belief sich auf etwa 40 Prozent und zu 7 Prozent gab es Fördermittel der Denkmalpflege.