PM 124 | 10.10.2006
Evang Programm zu 200 Jahre Schlacht von Jena und Auerstedt
200 Jahre Doppelschlacht von Jena und Auerstedt:
Gottesdienste, Gedenkläuten, Einweihung eines Friedensdenkmals
Gottesdienste mit Bischöfen, Konzerte, Lesungen, eine Klanginstallation, ein Totenläuten und die Einweihung eines Friedensdenkmals – das sind die Aktivitäten der evangelischen Kirchgemeinden zum 200. Jahrestag der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt. Damit soll den Opfern der Schlacht am 14. Oktober 1806 gedacht und der Blick auch auf das Leid der Zivilbevölkerung in den „Schlachtendörfern“ gerichtet werden.
So wird am kommenden Freitag und Samstag (13.10./14.10., jeweils 20 Uhr) in der Kirche in Vierzehnheiligen vom Jugendtheaterclub am Theaterhaus Jena die Groteske „Picknick im Felde“ von Fernando Arrabel aufgeführt. In der Kirche in Lützeroda werden am Samstagabend (14.10., 19 Uhr) in einer musikalischen Abendandacht Berichte von Zeitzeugen der Schlacht bei Vierzehnheiligen und Auerstedt gelesen. In die Auerstedter Friedenskirche wird am Samstag (14.10., 11-20 Uhr) zu einer Klanginstallation eingeladen. Schlachtenlärm und Musik, die zur Meditation einlädt, wird den ganzen Tag über zu hören sein.
An den Zeitpunkt des Endes der damaligen Schlacht und an die Opfer von Krieg und Terror wird ein „Totenläuten“ in den „Schlachtendörfen“ Niedertrebra, Eberstedt, Rannstedt, Neustedt, Reisdorf, Auerstedt, Spielberg, Poppel, Taugwitz und Hassenhausen erinnern. Hier werden die Glocken um 14 Uhr anschlagen. Die Kirchen werden danach für ein Friedensgebet geöffnet sein. In den Dörfern Altengönna, Vierzehnheiligen, Krippendorf, Lehesten, Cospeda, Closewitz und Lützeroda werden die Glocken am Sonntagmorgen (15.10., 8.30 Uhr) geläutet.
In der Jenaer Stadtkirche St. Michael werden am Samstagabend (14.10., 20 Uhr) das Orchestre de Picardie und die Jenaer Philharmonie gemeinsam die Leningrader Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch spielen. Dirigieren wird Nicholas Milton.
Die beiden Bischöfe Christoph Kähler und Axel Noack werden am Sonntag (15.10.) anlässlich des Gedenktages in Gottesdiensten eine Friedenspredigt halten, Kähler um 9 Uhr in Vierzehnheiligen, Noack um 14 Uhr in Hassenhausen. Vor der Friedenskirche in Auerstedt wird am Sonntag (15.10., 10 Uhr) ein Friedensdenkmal enthüllt: Durch eine geöffnete Tür kann der Weg des Friedens betreten werden.
Mit dem Brandfest in Prießnitz wird die Rettung der Dorfbewohner vor 200 Jahren gefeiert. Als Vergeltung für die Ermordung von versprengten französischen Soldaten sollten die Einwohner von Prießnitz von der französischen Armee hingerichtet werden. Einem Französisch sprechenden Theologiestudenten und französischen Offizieren, die Erbarmen zeigten, gelang es jedoch, die Hinrichtungen abzuwenden. Das Dorf allerdings war zuvor in Brand gesteckt worden. Ein Festumzug am Sonntag (15.10., 13.30 Uhr) erinnert an das Ereignis, ebenso ein Festgottesdienst mit Landesbischof Christoph Kähler am Montag (16.10., 10 Uhr) in der Prießnitzer Kirche.
In den evangelischen Kirchen in Vierzehnheiligen, Krippendorf und Closewitz werden Ausstellungen gezeigt.
Mit der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt hat Napoleon am 14. Oktober 1806 die Preußen und Sachsen vernichtend geschlagen. Die Schlacht, an der mehr als 200.000 Soldaten beteiligt waren, gilt als Wendepunkt in der deutschen Geschichte. 35.000 Soldaten sollen gefallen und verwundet worden sein. Die Einwohner der Region haben seinerzeit über 40 Gehöfte und den Großteil ihres Viehbestandes verloren. In den Kirchen waren Lazarette eingerichtet.
Bei Rückfragen
...zu den Veranstaltungen um Auerstedt: Barbara Schlenker, 036461-20672
...zu den Veranstaltungen um Vierzehnheiligen: Dr. Constance Hartung, 036425-22271
...zu dem Konzert in Jena: Ralf Kleist, 0173-3768229
...zu dem Prießnitzer Brandfest: Benjamin Neubert, 036694-22509